Krankenhaus-Seelsorger:innen der Nordkirche leisteten in "einem Umfeld, in dem Religion für viele oft nicht mehr zum Alltag gehört und doch gerade so oft unausgesprochen und ausgesprochen im Raum steht", einen "herausfordernden Dienst", befand Kühnbaum-Schmidt. Sie träfen auf eine hohe Sehnsucht nach Schutz, ihre Begleitung und ihr Segen seien hier nötig.
Mit ihrer Seelsorge begleite die Kirche Menschen in Krisen, Krankheit und Tod. Dabei helfe sie Menschen, ihr Leben neu zu gestalten. Eine zunehmende Verletzbarkeit in der Gesellschaft, bedingt durch zeitgleiche und sich verstärkende Krisen wie Klimawandel, Krieg und wachsende Einsamkeit, erfordere ein tiefes Verständnis der Seelsorgerinnen und Seelsorger für die Ängste und Sorgen der Menschen, sagte Kühnbaum-Schmidt.
"Als Folge dieser vielfältigen Krisen ringen Menschen zunehmend darum, einen Sinn in ihrem Leben zu finden, und suchen nach einer Gemeinschaft, der sie angehören und in der sie sich gesehen, anerkannt und respektiert fühlen. Das Bewusstsein für Fragen der psychischen Gesundheit ist gestiegen, doch Stigmatisierung und Isolation halten die Menschen leider oft davon ab, darüber zu sprechen", sagte die Landesbischöfin.
Sie bestärkte die Teilnehmer:innen am Konvent, durch die Seelsorge den "Möglichkeitssinn" im Leben freizulegen, um neue Perspektiven und Handlungsoptionen zu finden. "Wer wir sind, entscheidet sich nicht bei uns, sondern an dem, was wir für andere werden - für andere Menschen, für andere Geschöpfe, und für Gott", sagte Kühnbaum-Schmidt.