An heißen Tagen beherzigen viele ob daheim oder am Arbeitsplatz seit langem bekannte Standard-Tipps für kühlere Momente. Dazu gehören natürlich die Ratschläge zu einer angepassten Ernährung und der Appell, reichlich zu trinken (mindestens 1,5 bis -2 Liter pro Hitzetag) - aber nicht zu kalt und selbstverständlich eher kein oder allenfalls wenig Alkohol.
Am besten geeignet sind schlichtes Wasser, verdünnte Säfte oder Tees (ungesüßt). Wenn Getränke allzu kalt sind, hat das aber einen gegenteiligen Effekt: Unser Körper fährt die eigene Wärmeproduktion hoch - zusätzlich zur Hitze von außen.
Dass nur in Maßen und am besten viel Salat, Obst und Mediterranes auf dem fettarmen Ernährungsplan bei Hitze stehen sollten, versteht sich von selbst. Auch das Abdunkeln von Räumen mit zugezogen Vorhängen und die Suche nach dem möglichst kühlsten Ort sind als kluge Verhaltensweisen weit bekannt.
Zauberwort Verdunstungskälte - Waschplan bei Hitze
Aber es gibt auch noch weitergehende Vorschläge: Wer etwa im Homeoffice arbeitet oder es sich vom Tagesablauf leisten kann, kann beim Blick in den Wettbericht das Waschen von Wäsche klug terminieren. Natürlich bleibt der Trockner aus und die feuchte-nasse Wäsche kommt nicht in die Waschküche oder an die Wäschespinne in den Garten, sondern in den Raum, wo man die Hitze überdauern will und muss. Verdunstungskälte mildert spürbar die Lufttemperatur. Wer gerade nichts zu waschen hat, kann auch Laken nassmachen und im Raum oder vor Fenstern und in Türen als kühlender Vorhang hängen.
Dass nur morgens und abends Stoßlüften Sinn macht, ist allen klar. Und ebenfalls: Sobald die Außentemperatur die Temperatur in den Innenräumen übersteigt, ist Lüften zwecklos. Fenster tagsüber dauerhaft auf Kipp stellen, ist an heißen Tagen ein No-Go. Nachts sollte man indes alle Fenster zum Querlüften aufreißen, wo es nur geht.
Wer hat, schickt Ventilator ins Rennen - mit Eiswürfel
Wer es dazu noch schafft, die Luft im Zimmer nicht nur zu kühlen, sondern auch in Bewegung zu bringen, die/der kommt noch einen Schritt weiter. Nicht jede:r hat eine Klimaanlage und wenn, dann am besten nicht zu eisig laufen lassen. Aber ein Ventilator macht's auch - am besten sogar, wenn man eine Schale mit kaltem Wasser oder noch besser mit Eiswürfeln davorstellt. Abends allerdings, wenn man den aufgeheizten Raum durchs dann erst geöffnete Fenster abkühlen will, sollte man den Ventilator erst einmal mit dem Rücken zum Raum ans Fenster stellen, um die stehende Hitze zunächst heraus zu transportieren, ehe kühlere Luft von Außen einströmen kann. Den Ventilator am besten nicht dauerhaft, sondern nur ab und an laufen lassen.
Pausen und Nickerchen helfen - Pyjama im Eisfach
Menschen in Italien und anderen südeuropäischen Ländern haben es längst raus: Sie haben die Siesta kultiviert und meiden strikt die Mittagshitze. Besonders in den Mittagsstunden ist die Sonneneinstrahlung draußen schwer erträglich bis gesundheitsschädlich.
Zum nächtlichen Schlaf sollte man sich auch bei hohen Temperaturen zudecken und nicht nackt schlafen, sonst kann das zu einer Erkältung führen. Statt einer Bettdecke reicht in hitzigen Zeiten auch ein dünnes Laken. Ein besonders nützlicher Trick: Pyjama oder Bettlaken einige Stunden vor dem Schlafengehen in einer Plastiktüte ins Kühlfach legen.
Nicht zu lange kühl duschen oder kalt baden
Viele glauben ja, eine kalte Dusche hilft immer - aber dann bitte nur kurz und nicht allzu kalt. Lauwarmes Wasser hilft mehr, da man so das Gegenheizen des Körpers vermeiden oder reduzieren kann. Zur Abkühlung zwischendurch hilft es auch, kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen. Feuchte Tücher am Körper können ebenfalls beim Abkühlen nützlich sein.
Vor allem bei Oldies: Kontakt halten
Wer allein lebt - und das tun viele in Deutschland - sollte Kontakt halten. Nahestehende gefährdete Personen sollte jeder im Auge behalten. Ist eine Person wegen Hitze zusammengebrochen, sollte man sie, wenn möglich, in eine kühle Umgebung bringen, die Kleidung lockern, feuchte Tücher auflegen, Flüssigkeit geben, bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen und die Rettung (144) rufen.
Wie wetterdienst.de zudem unterstreicht, sind ältere Menschen bei hohen Temperaturen besonders belastet, weil deren Körper sich nicht mehr so leicht an die Hitze anpassen kann. Hinzukommt, dass mit höherem Alter das Durstgefühl nachlässt und früher als bei anderen Altersgruppen Dehydrierung droht. Auch eventuelle Medikamenteneinnahme sollte der Hitzephase angepasst werden, da extrem hohe Temperaturen die Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen können. Blutdrucksenkende Medikamente und Beruhigungsmittel etwa können sich negativ auf die Hitzeverträglichkeit auswirken.
Apfelessig hilft gegen Schwitzen
Apfelessig auf der Haut lässt Schweißdrüsen sich zusammenziehen und reduziert die Schweißbildung. Wenn man am Kopf stark schwitzt, hilft es, einige Teelöffel Apfelessig mit Wasser vermischen und in die Kopfhaut einzumassieren (Ausspülen 30 Minuten später) - hilft auch bei Achselschweiß. Eine Tasse Salbei als Tee kann mehrmals am Tag ebenfalls zur Schweißreduzierung beitragen.
Sohlen im Kühlschrank für coole Socken
Und zum Schluss noch ein Tipp für coole Socken: Legt man Einweg-Sohlen über Nacht in den Kühlschrank und platziert sie am nächsten Tag im Schuh, sorgt das für eine unerwartet angenehme Kühlung beim Marsch durch die Hitze.