"Münchner Lichtblicke"-Preis für Kirchenasylverein

Stephan Theo Reichel
privat
Der Vorsitzende des Vereins "matteo - Kirche und Asyl", Stephan Theo Reichel, vermittelt Härtefälle in Absprache mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in ein evangelisches oder katholisches Kirchenasyl.
Für ein friedliches Miteinander
"Münchner Lichtblicke"-Preis für Kirchenasylverein
Der Förderpreis "Münchner Lichtblicke" in der Kategorie Einzelperson geht in diesem Jahr an den Vorsitzenden des Nürnberger Kirchenasylvereins matteo, Stephan Theo Reichel. Die Jury wählte ihn einstimmig.

Das teilte matteo am Montag mit. Bürgermeisterin Verena Dietl überreichte Reichel den Preis im Alten Rathaus in München. Der Preis wird seit dem Jahr 2000 gemeinsam von der Landeshauptstadt, dem Verein "Lichterkette" und dem Migrationsbeirat vergeben und ehrt nach eigenen Angaben Initiativen, Projekte und Einzelpersonen, die sich für ein friedliches Miteinander, Toleranz und kulturelle Vielfalt einsetzen.

Als Vorsitzender des Vereins matteo - Kirche und Asyl e.V. sei Reichel unter anderem äußerst engagiert für die Unterstützung von Flüchtlingen, denen im Rahmen des Dublinverfahrens eine Abschiebung drohe, hieß es in der Jury-Begründung. Er berate bayernweit Kirchen, Ehrenamtliche und Geflüchtete und vermittele Härtefälle in Absprache mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in ein evangelisches oder katholisches Kirchenasyl. Außerdem bringe er das Thema humanitäre und faire Behandlung von Flüchtlingen in Politik und Medien und weise dabei auch immer wieder auf Missstände hin, hieß es weiter.

In Zeiten von zunehmendem Populismus und Hetze gegen Geflüchtete müssten die Kirchen unverzagt weiter zu bedrohten Menschen stehen, sagte Reichel in seiner Dankesrede. Er wandte sich insbesondere gegen Pläne, Afghanen und Syrer wieder in ihre Heimatländer abzuschieben. Die Wiedereröffnung der Abschiebungen werde überwiegend unbescholtene und gut integrierte Flüchtlinge treffen, warnte der matteo-Vorsitzende. Schwere Straftäter oder Gefährder müssten ihrer gerechten Strafe in Deutschland zugeführt und "nicht in die Freiheit ihrer Terrorländer entlassen werden". Man werde die AfD nicht dadurch kleinkriegen, dass man ihr Narrativ übernehme und ihre Politik mache, sagte Reichel.