Landeskirche startet Hoffnungs-Aktion

Der Kirchenpraesident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, am 04.10.2023 am Kletterturm im Garten der Dornbuschgemeinde in Frankfurt am Main
© epd/Thomas Lohnes
Menschen brauchen einen Halt - Kirchenpräsident Volker Jung am Kletterturm der Dornbuschgemeinde in Frankfurt.
"Impulspost" in Hessen-Nassau
Landeskirche startet Hoffnungs-Aktion
Hoffnung vermitteln in Krisenzeiten - darum geht es der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Im Mittelpunkt der Aktion "Ich bin da - trotzdem" steht ein neuer Blick auf das Vaterunser.

Einer Zeit der Krise, die viele Menschen an den Rand ihrer seelischen Kräfte bringt, setzt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ein widerborstiges "Trotzdem" entgegen. Mit ihrer Aktion im Rahmen der diesjährigen "Impulspost" will die Landeskirche nach eigenen Angaben Hoffnung verbreiten.

Unter dem Motto "Ich bin da – trotzdem" solle die Kraft der biblischen Hoffnungstexte in den Blick genommen und so Kraft vermittelt werden. Gespeist werde dies aus der Erfahrung, dass sich Generationen von Menschen von Gott und biblischen Gebeten trotz aller Widrigkeiten getragen wussten.

Im gesamten Kirchengebiet machen große Banner auf die Aktion aufmerksam, über 400 Gemeinden begleiten sie mit eigenen Angeboten. Als Kernstück wurden fast 900.000 Briefe an alle evangelischen Haushalte im Kirchengebiet verschickt.

Aufkleber im Anschreiben wollen zusätzlich Hoffnung vermitteln. Zentrale Motive der Kampagne seien die biblische Grundaussage Gottes "Ich bin da" sowie das Vaterunser als zentrales Gebet des Christentums.

Zuspruch gegen Ängste

Es verwandelt sich in ein "Trotzdem Unser". In den bekannten Gebetstext ist auf den Materialien der Aktion das Wort "Trotzdem" eingefügt. Der Begriff soll dabei nach den Vorstellungen der Verantwortlichen "zum gedanklichen Stolperstein werden", um "den Kraft spendenden Inhalt des alten Gebets" neu zu erschließen.

EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung erklimmt eine Wand

Die Aktion wolle dazu ermutigen, "angesichts aller Krisen eine innere Haltung zu entwickeln, die sagt: Ich weiß mich trotzdem gehalten". Eine kontrastreiche Farbgestaltung - tiefschwarze Motive stehen einem grünen Hoffnungston gegenüber - solle die Aussagen unterstützen.

Globale Krisen wirkten sich unmittelbar auf das Leben der Menschen aus, sagt EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung: "Folgen der Pandemie, Krieg in der Ukraine, Klimawandel und anderes sind bedrohlich. Diskussionen sind härter und manchmal aggressiver. Dazu kommen persönliche Sorgen." Der Zuspruch "Ich bin da – trotzdem" nehme die Ängste zwar nicht einfach weg, gebe aber Kraft und Hoffnung, Schweres auszuhalten.

Begleitendes Material

Gott und das Gebet könnten zu Kraftquellen werden. "Sie können helfen, unsicheren Zeiten zu trotzen", so Jung. Zum Start der Aktion seilte sich der leitende Theologe in Frankfurt von einem Kletterturm ab. Er wolle damit verdeutlichen, wie sehr Menschen auf Halt angewiesen seien, so Jung.

Auf einer begleitenden Aktionswebsite www.trotzdem-unser.de finden sich weitere Informationen und praktische Anregungen, wie Menschen Halt finden – und auch selbst zum Halt für andere werden können. Begleitet wird die Initiative in den sozialen Netzwerken mit den hashtags #ichbinda und #trotzdemunser.

Die Aktion "Ich bin da – trotzdem" ist Teil der 2012 gestarteten "Impulspost"-Kampagnen. Bei dem Kommunikationsprojekt, das Gemeinden vor Ort begleitet und in vielen Medien flankiert wird, schreibt die hessen-nassauische Kirche regelmäßig ihre Mitglieder an, um mit ihnen über Glaubensthemen ins Gespräch kommen. Die aktuelle Aktion ist die 20. "Impulspost".