Klitschko-Brüder erhalten Friedenspreis

Wladimir (l.) und Vitali (r.) Klitschko
© Kay Nietfeld/dpa
Die Klitschko-Brüder, Wladimir (l) und Vitali (r, Bürgermeister von Kiew) stehen hinter den Beamten vom Bundeskriminalamt (BKA) Auslands- und Spezialeinsätze (ASE). Die Brüder sind für ihr Engagement in der Ukraine mit dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte ausgezeichnet worden.
Lew-Kopelew-Preis
Klitschko-Brüder erhalten Friedenspreis
Der Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte geht in diesem Jahr an Ukrainerinnen und Ukrainer, die Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg leisten.

Die undotierte Auszeichnung wird an den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko und seinen Bruder Wladimir, an die Sanitäterin Julia Pajewska sowie an die "Menschenrechtsgruppe Charkiw" verliehen, wie das Lew-Kopelew-Forum am Freitag, 30. Juni,  in Köln mitteilte. Der Preis wird am 22. Oktober überreicht, die Laudatio hält der ehemalige Bundesminister und frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU).

Die beiden früheren Boxer Vitali und Wladimir Klitschko kämpften in der Ukraine gegen Putins Armee, die in einem völkerrechtswidrigen Angriffs- und Vernichtungskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung und deren lebenswichtige Einrichtung samt Infrastruktur vorgehe, hieß es zur Begründung. Sie kämpften im Sinne des selbst in Kiew geborenen Lew Kopelew für Demokratie, Menschenrechte, Freiheit und eine gemeinsame europäische Zukunft.

Die Sanitäterin Julia Pajewska (Deckname "Taira") versorgte den Angaben zufolge Verletzte und rettete Leben im belagerten Mariupol, dokumentierte die Kriegssituation dort mit ihrer Körperkamera und machte die Aufnahmen heimlich der internationalen Presse zugänglich. Von russischen Besatzern verhaftet, hätte sie nach drei Monaten Gefangenschaft und Misshandlungen gegen russische Soldaten ausgetauscht werden können.

Ausgezeichnet wird überdies die ukrainische "Menschenrechtsgruppe Charkiw". Seit 1988 ringt sie laut Lew-Kopelew-Forum um Durchsetzung und Einhaltung der Menschenrechte. Die Gruppe unterstütze Kriegsflüchtlinge im Land und dokumentiere Fakten und Hinweise auf Kriegsverbrechen, um die Täter möglichst bald vor Gericht zu bringen.

Mit dem Preis zeichnet das Lew-Kopelew-Forum Menschen, Projekte und Organisationen aus, die im Sinne des Germanisten, Schriftstellers und Humanisten Lew Kopelew (1912-1997) tätig sind. Bisherige Preisträger waren unter anderem der türkische Journalist Can Dündar, syrische Friedensaktivisten und belarussische Oppositionspolitikerinnen.