Auf dem "Roten Sofa" der Kirchenpresse auf dem 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg bekannte Merz am Samstag, ihn beschwere und belaste der Umgang der katholischen Kirche mit Missbrauchsfällen sehr. Gerade eine Institution wie die katholische Kirche müsse "in der Lage sein, anders damit umzugehen" und solche Vorgänge aufzuarbeiten. Andernfalls verliere sie Vertrauen.
Der Katholik aus dem Erzbistum Paderborn bezog sich unter anderem auf die schleppende Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln. Der CDU-Vorsitzende zog auch Parallelen zwischen den politischen Parteien in Deutschland und den Kirchen. Beide verlören Mitglieder und damit Einfluss. Kirchen und Parteien stünden somit vor ähnlichen Herausforderungen.
Auf die Frage nach dem "C" im Namen seiner Partei sagte der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Union, er sei dankbar für die parteiinterne Debatte darüber im vergangenen Jahr. Diese habe er als "Möglichkeit zur Vergewisserung" empfunden. "Selbstverständlich" werde das "C" im Parteinamen bleiben, weil der Programmatik das christliche Menschenbild zugrunde liege. Dies sei für viele eine Provokation, die aber beabsichtigt sei. Es handele sich um ein Angebot, bei dem auch Nicht-Christen mitarbeiten könnten. So gebe es inzwischen viele Muslime in der CDU, unterstrich Merz.