Die Präsidentin des Hilfswerks, Dagmar Pruin, warnte davor, das Leid der Menschen in Syrien zu vergessen. Im mittlerweile zwölften Kriegsjahr trieben explodierende Lebensmittel- und Energiepreise und die Folgen des Ukraine-Kriegs immer mehr Menschen in den Hunger, sagte Pruin anlässlich einer Geberkonferenz in Brüssel.
In einigen Regionen gebe es weiterhin täglich Angriffe, sagte Pruin. Auch kämpfe das Land noch immer gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie.
Laut den Vereinten Nationen benötigten 14,6 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe, eine Million mehr als ein Jahr zuvor. Am 10.5. kommen in Brüssel Regierungsvertreter und Hilfsorganisationen zu einer Geberkonferenz für Syrien zusammen. Bereits zuvor tauschten sich Vertreter der syrischen Zivilgesellschaft mit EU- und UN-Vertretern aus.
Selbstversorgung bricht zusammen
Laut Diakonie Katastrophenhilfe sind Helferinnen und Helfer in Syrien in großer Sorge, da bereits jetzt etwa zwölf Millionen Menschen in Syrien hungerten. Weite Teile des Landes seien von einer schweren Dürre betroffen, Felder würden nicht mehr bewirtschaftet, Ernten fielen aus. Die Menschen könnten sich daher kaum selbst versorgen und müssten auf den Märkten Lebensmittel einkaufen. Gleichzeitig seien die Preise für Grundnahrungsmittel förmlich explodiert. Auch die Situation der fast sechs Millionen Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens verschlechtere sich.
Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe forderte: "Deutschland und andere wohlhabende Staaten müssen deutlich mehr Geld für die Nothilfe in Syrien und den Nachbarländern zur Verfügung stellen." Die Entwicklung der vergangenen Monate sei alarmierend.