Dieser Vorwurf, der manchmal von Kritikern des Synodalen Weges in Deutschland geäußert werde, solle nicht als Abwehrbegriff verstanden werden, sagte Bode am Sonntag bei einem Grußwort an die digital tagende Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). „Das entspricht nicht dem Stand unseres ökumenischen Miteinanders“, fügte er hinzu.
Die entscheidende Frage sei, „ob die Glaubensverkündigung und die ihr dienenden Strukturen dem Willen Christi und seines Geistes entsprechen“. Es sei legitim, darüber in den Kirchen und im ökumenischen Gespräch zwischen den Kirchen offen zu diskutieren. „Was sollte auf diesem Wege falsch daran sein, von den Erfahrungen der Geschwister in anderen Kirchen, seien es gute oder schlechte, zu hören und daraus zu lernen?“, fragte Bode, der auch stellvertretender Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist.
Beim Synodalen Weg beraten derzeit katholische Bischöfe und Laien über Wege aus der Vertrauenskrise der katholischen Kirche in Deutschland. Synodale Initiativen gibt es auch in anderen Ländern sowie in der Weltkirche, angestoßen von Papst Franziskus. „In dieser Situation überrascht es nicht, dass es auch Konflikte gibt und dass auch Unsicherheiten und Ängste geweckt werden“, sagte Bode und fügte hinzu: „Wichtig ist, dass wir zusammenbleiben.“
Die Synodentagung der EKD war am Morgen mit einem Gottesdienst im Bremer Dom St. Petri eröffnet worden. Die 128 Synodalen beraten bis Mittwoch digital, weil ein Teilnehmer einer vorbereitenden Gremiensitzung positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Am Dienstag und Mittwoch werden der Rat der EKD als Leitungsgremium neu gewählt und der Ratsvorsitz neu vergeben. Der bisherige Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm stellt sich nach sieben Jahren an der EKD-Spitze nicht erneut zur Wahl.