Der aus dem Amt geschiedene EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm machte den 15 Mitgliedern des am Dienstag gewählten Rats Mut für die Zukunft. Zwar sei es hierzulande schwerer geworden, mit Tönen in der Stimmenvielfalt durchzudringen, die Kraft, Liebe und Besonnenheit starkzumachen versuchen, sagte er laut Predigtmanuskript.
Doch werde die Hoffnung, die auf Jesus Christus gründe, sie nicht verlassen. Manchmal werde die Hoffnung auch angesichts mancher Prognosen trotzig sein müssen. „Aber sie wird uns nie verlassen.“ Christus wecke Liebe, Geschwisterlichkeit, Freundschaft und Respekt füreinander, sagte er. „Das alles trägt uns, wenn wir beraten, leidenschaftlich streiten, Kompromisse suchen, Abstimmungsniederlagen verdauen müssen“, sagte der bayerische Landesbischof, der auf der am Mittwoch zu Ende gegangenen EKD-Synode nicht wieder bei den Wahlen zum Rat angetreten war.
Mit dem Gottesdienst endete die diesjährige Herbsttagung des evangelischen Kirchenparlaments, bei der neben der Ratswahl auch die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Kirche einen Schwerpunkt bildete.
Am Dienstag waren in neun Wahlgängen 14 Mitglieder des neuen Rats bestimmt worden. Das 15. Mitglied ist qua Amt die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich. Die westfälische Präses Annette Kurschus wurde am Mittwoch zur Nachfolgerin von Bedford-Strohm bestimmt, ihre Stellvertreterin ist die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs.