"Laut und bunt und am besten nicht nur akademisch" sollte die Präsenz von Juden in Deutschland gefeiert werden, sagte sagte Susanne Urban, die Geschäftsführerin des Vereins der SchUM-Städte. Ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin von 321 gilt als erster Nachweis für jüdisches Leben nördlich der Alpen. Das Festjahr solle aber auch das heutige vielfältige jüdische Leben vorstellen. "Es gibt jüdische Rapper und jüdische Künstler, Schriftsteller und Köche. Es gibt Rabbinerinnen und eine schwule, lesbische und queere Jewish Community", sagte die Historikerin. Die Mehrheitsgesellschaft müsse eine jüdische Zukunft garantieren und sich gegen den Antisemitismus stellen.
Am Mittwoch, 3. Februar, stellen die SchUM-Städte um 18 Uhr im Mainzer Landesmuseum ihren Unesco-Welterbeantrag vor. Die Unesco entscheidet 2021 darüber, ob die Städte in die Welterbe-Liste aufgenommen werden. In Worms gibt es am 11. April von 11 bis 13 Uhr eine Diskussion zum Thema "Reinheit im Judentum: Zwischen Tradition und Moderne" unter anderen mit der Rabbinerin Elisa Klaphek aus Frankfurt am Main.
Diskussionen, Vorträge, Konzerte und Führungen
Am 2. Mai findet ein Podiumsgespräch zum christlich-jüdischen Dialog in der Wormser Synagoge statt. Am 5. Mai hält Ulrich Oelschläger, der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, einen Vortrag über "Luther aus Sicht jüdischer Gelehrter" in der Wormser Friedenskirche.
"SchUM-Kulturtage" soll es dieses Jahr in den drei SchUM-Städten am Rhein geben, in denen das zentraleuropäische Judentum im Hochmittelalter eine kulturelle Blütezeit erlebte. In Speyer sollen sie vom 10. Oktober bis 9. November dauern, in Worms und Mainz von September bis November. Ganzjährig sind Führungen durch das jüdische Speyer und das jüdische Worms geplant. Eine Ausstellung "SchUM am Rhein - Vom Mittelalter in die Moderne" ist im Jüdischen Museum Worms ("Raschi-Haus") zu sehen.
Dem 2014 gegründeten Verein der SchUM-Städte gehören das Land Rheinland-Pfalz, die Städte Speyer, Worms und Mainz, die Jüdischen Gemeinden Mainz und Rheinpfalz sowie der Landesverband der Jüdischen Gemeinden an. Der Name "SchUM" leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der hebräischen Namen Schpira (Speyer), Warmaisa (Worms) und Magenza (Mainz) her.