EKD-Migrationsexperte: Lage von Flüchtlingen "schreit zum Himmel"

Lager Lipa in Bosnien-Herzegowina
©Kemal Softic/AP/dpa
Migranten beobachten bosnische Soldaten beim Aufbau der Zelte im Lager Lipa in Bosnien-Herzegowina.
EKD-Migrationsexperte: Lage von Flüchtlingen "schreit zum Himmel"
Der rheinische Präses Manfred Rekowski fordert von der Politik mehr Hilfe für die in Lagern am Rande der EU untergebrachten Flüchtlinge. Es sei notwendig, "dass aufnahmebereite Kommunen in Deutschland endlich die Möglichkeit erhalten, tatsächlich Flüchtlinge zusätzlich aufzunehmen", sagte der evangelische Theologe in einer am Donnerstag veröffentlichten Video-Botschaft.

Zudem müssten die Bundesregierung und die Europäische Union dafür sorgen, dass Flüchtlingen in Bosnien konkret geholfen werde, so Rekowski. Diese müssten dringend menschenwürdig untergebracht und versorgt werden.

"Wir dürfen die Menschen nicht aus den Augen verlieren, die schon alles verloren haben", betonte Rekowski, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Rund 80 Millionen Menschen und damit ein Prozent der Weltbevölkerung seien aktuell auf der Flucht.

Dieses eingebettete Video wird von YouTube bereitgestellt.

Beim Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern von YouTube hergestellt.

Dabei wird YouTube mitgeteilt, welche Seiten Sie besuchen. Wenn Sie in Ihrem YouTube-Account eingeloggt sind, kann YouTube Ihr Surfverhalten Ihnen persönlich zuordnen. Dies verhindern Sie, indem Sie sich vorher aus Ihrem YouTube-Account ausloggen.

Wird ein YouTube-Video gestartet, setzt der Anbieter Cookies ein, die Hinweise über das Nutzer:innenverhalten sammeln.

Weitere Informationen zum Datenschutz bei YouTube finden Sie in der Datenschutzerklärung des Anbieters unter: https://policies.google.com/privacy

Video abspielen

 

Die Geflüchteten stünden selten im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, "aber ihre Situation schreit zum Himmel", mahnte Rekowski. Sie hätten keine feste Existenzgrundlage und seien auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. "Deshalb ist es ein Skandal, wenn Menschen am Rande der EU unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen müssen", kritisierte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zugleich lobte Rekowski das Engagement von Kirchengemeinden und Initiativen unter anderem in Griechenland und Bosnien für Menschen auf der Flucht.

Manfred Rekowski ist seit März 2013 Präses der rheinischen Kirche. Der 62-jährige Theologe aus Wuppertal geht im März in den Ruhestand. In der kommenden Woche wählt die Landessynode seine Nachfolge.