Stadt Göttingen: Toter im Corona-Hotspot war nicht infiziert

Stadt Göttingen: Toter im Corona-Hotspot war nicht infiziert

Göttingen (epd). Die Stadt Göttingen hat einen Todesfall in dem unter Quarantäne stehende Hochhauskomplex bestätigt. Der 1977 geborene und unter einer Vorerkrankung leidende Mann sei in der Nacht zum Sonntag gestorben, teilte ein Sprecher der Stadt am Montag mit. Er sei allerdings nicht mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Bei einer Untersuchung sei er negativ getestet worden. Die "Basisdemokratische Linke Göttingen" hatte zuvor einen Zusammenhang des Todesfalles mit den Infektionen im Haus als möglich dargestellt und eine dezentrale Unterbringung der Bewohner gefordert.

Der Todesfall habe auch nichts mit den Tumulten am Samstagnachmittag im Innenhof des Komplexes zu tun, sagte der Stadt-Sprecher. Der Rettungsdienst sei unverzüglich nach der Alarmierung vor Ort gewesen, jedoch seien die Wiederbelebungsversuche vergeblich geblieben. Die Polizei schließe ein Fremdverschulden aus.

Die Situation an dem komplett unter Corona-Quarantäne stehenden Hochhauskomplex war am Samstag eskaliert. In dem Gebäude sind etwa 700 Menschen gemeldet, von denen bisher bei etwa 120 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen wurden. Bei dem Versuch von rund 100 Bewohnern einen um das Gebäude herum errichteten Bauzaun zu durchbrechen, waren acht Polizeibeamte verletzt worden. Mit einer Teststrategie will die Stadt nun die Lage entspannen. "Wer zwei Mal negativ getestet ist, kann die Anlage maximal in Dreiergruppen und mit An- und Abmeldungen verlassen", sagte am Sonntag Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD).