First Lady Elke Büdenbender: Corona-Distanz "verstörende Erfahrung"

First Lady Elke Büdenbender: Corona-Distanz "verstörende Erfahrung"

Essen/Berlin (epd). Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, zeigt Verständnis für die Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen. "Ich kann verstehen, dass Menschen davon total überrumpelt waren", sagte Büdenbender den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag). "Mir ging es im ersten Moment auch so, obwohl ich die Maßnahmen nie infrage gestellt habe." Diese seien zum Schutz von Gesundheit und Leben aus gutem Grund erfolgt. Die 58-Jährige gilt selbst als Risikopatientin, seit sie vor zehn Jahren von ihrem Mann Frank-Walter Steinmeier eine Spenderniere erhielt.

Demonstrationen und Klagen gegen die Corona-Regeln seien immer möglich gewesen, betonte die Juristin. "Bürger konnten sich zu jeder Zeit an die Gerichte wenden - in vielen Fällen mit Erfolg." Die Menschen könnten und sollten auch über die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung des Virus diskutieren. "Aber bitte immer mit Respekt vor den anderen, auch vor den politisch Verantwortlichen, die viel leisten in diesen Monaten", mahnte Büdenbender. Die allermeisten Bürger hätten toll mitgemacht. "Gemeinsam haben wir viel erreicht. Jetzt müssen wir lernen, mit der Pandemie zu leben."

Auch ihr falle es schwer, in der Corona-Zeit auf Abstand zu gehen, gab die First Lady zu. "Es ist eine außergewöhnliche Situation, wenn man Menschen nicht mehr persönlich begegnen kann. Eine verstörende Erfahrung." Vor allem die Distanz zu geliebten Menschen belastete sie. "Ich hatte meinen Vater, der 89 ist, und meine Schwiegermutter, sie ist 90, mehr als zwei Monate nicht gesehen."