Laumann fordert restriktivere Arbeitsgesetze für Fleischindustrie

Laumann fordert restriktivere Arbeitsgesetze für Fleischindustrie

Köln (epd). Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat nach dem Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies Gesetzesverschärfungen im Arbeitsrecht gefordert. "Wir brauchen jetzt wirklich eine klare restriktive Gesetzesüberarbeitung", sagte Laumann am Donnerstag dem Radiosender WDR2. Jeder Besitzer eines Schlachthofs müsse auch für die Werkvertragsarbeitnehmer und ausländische Arbeitnehmer haften.

Der aktuelle Fall müsse zum Anlass genommen werden, "dass man jetzt auch wirklich zu einer Gesetzgebung kommt", unterstrich Laumann. Das sei Aufgabe des Bundestages. Er sei "schon ein bisschen sauer" darüber, dass die vom Kabinett in Berlin unmittelbar nach den Fällen im Fleischbetrieb "Westfleisch" in Coesfeld geplanten Nachbesserungen im bundesweiten Arbeitsrecht auf nach der Sommerpause geschoben worden seien.

Bei dem Schlachtbetrieb Tönnies im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück wurden nach Angaben des Kreises Gütersloh bis Mittwochabend bei 657 Mitarbeitern Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt. Insgesamt waren 1.050 Beschäftigte getestet worden.