Bewaffnete töten Ebola-Helfer im Kongo

Bewaffnete töten Ebola-Helfer im Kongo

Genf, Kinshasa (epd). Im Kongo sind den UN zufolge mehrere Mitarbeiter der Gesundheitskampagne gegen die Ebola-Epidemie getötet worden. Bewaffnete Gruppen griffen demnach die Ebola-Helfer im gewaltgeplagten Nordosten des Landes an, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag mitteilte. Nach dem Angriff müssten die Verletzten versorgt und die Sicherheit der anderen Gesundheitsmitarbeiter gewährleistet werden, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Tedros machte keine Angaben über die Zahl der Verletzten und Toten und zu welcher Gruppe die Angreifer gehören. Die anhaltende Gewalt in der Region behindert die Anti-Ebola-Kampagne der WHO, der nationalen Gesundheitsbehörden und ihrer Partner erheblich. Bewaffnete Gruppen attackierten in den vergangenen Monaten gezielt Gesundheitseinrichtungen, dabei gab es Tote und Verletzte.

Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums sind seit Beginn des Ausbruchs mehr als 3.300 Ebola-Fälle registriert worden, rund 2.200 Menschen starben. Im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo bekämpfen sich Dutzende Milizen, Rebellengruppen, Banden und die Armee.

Die Vereinten Nationen ermitteln unterdessen nach dem Tod eines jungen Mannes, der bei Protesten in der Stadt Beni von einem Blauhelmsoldaten erschossen worden sein soll. Das Opfer habe zuvor einen Molotowcocktail auf die UN-Truppen werfen wollen, sagte UN-Sprecher Mathias Gillmann in Kinshasa. Im Namen der UN-Sonderbeauftragten für das zentralafrikanische Land, Leila Zerrougui, kondolierte er den Angehörigen des Mannes und der weiteren Opfer, die die Unruhen in den vergangenen 16 Tagen gefordert hätten.

Die Bevölkerung in Beni wirft der kongolesischen Armee und der UN-Blauhelmmission Monusco vor, die Zivilbevölkerung nicht ausreichend vor solchen Angriffen zu schützen. Demonstranten hatten am Wochenende mehrere UN-Gebäude angegriffen und das Büro des Bürgermeisters angezündet, um gegen die wachsende Gewalt in der Region zu protestieren.

Gillmann verurteilte die zunehmenden Angriffe der ADF-Miliz in der Region. Bei 14 Attacken seien mindestens 80 Zivilisten getötet worden. Der von den UN betriebene Sender Radio Okapi meldete am Donnerstag mindestens 15 weitere Tote bei einem Überfall der ADF auf die Ortschaft Meleki im Umland von Beni. Sie alle sollen Augenzeugen zufolge enthauptet worden sein.

epd her/me svo