Neben der Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein wird dazu auf dem St. Thomas-Friedhof in Berlin-Neukölln unter anderem Kultursenator Klaus Lederer (Linke) erwartet, wie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mitteilte. In dem Gedenkgottesdienst soll an die ehemaligen Zwangsarbeiter erinnert und für sie und ihre Familien gebetet werden.
Erwartet werden auch Vertreter der an dem Zwangsarbeitssystem beteiligten 42 Kirchengemeinden sowie Schüler der Evangelischen Schule Neukölln. Von 1942 bis 1945 betrieb die evangelische Kirche auf dem Friedhof der Jerusalems- und Neue Kirchengemeinde an der Neuköllner Hermannstraße das Berliner "Friedhofslager". Mehr als hundert aus der besetzten Sowjetunion verschleppte Zivilisten mussten dort leben. Sie arbeiteten auf Friedhöfen christlicher Gemeinden in ganz Berlin.
Angestoßen durch die öffentliche Diskussion um die Entschädigung von Zwangsarbeitern, begann die evangelische Kirche im Jahr 2000 mit der Aufarbeitung ihrer eigenen Verstrickung in das NS-System der Zwangsarbeit. Dabei wurden auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch einige ehemalige Zwangsarbeiter in ihrer Heimat ausfindig gemacht und um Vergebung gebeten. Am Standort des kirchlichen Zwangsarbeiterlagers will die evangelische Landeskirche eine Gedenkstätte errichten. Bereits heute erinnert auf dem Friedhofsareal ein Gedenkstein und ein provisorischer Pavillon an das Lager.
Die Gedenkfeier ist am Sonntag, den 19. November 2017, 16 Uhr, Treffpunkt zu Beginn am Gedenkstein