Wie suche ich die richtigen Paten aus?

Ein Hand greift eine Holzfigur aus einer Gruppe von Spielfiguren.
Foto: Getty Images/Moment RF/Guido Mieth
Taufpatenschaft
Paten auszusuchen ist eine der wichtigsten Aufgaben rund um die Taufe. Sicher haben Sie sich schon einige Gedanken gemacht, wem Sie Ihr Kind anvertrauen wollen. Einiges, was wir Ihnen heute über das Patenamt erzählen, wird Ihnen aber vielleicht auch neu sein. Sie haben sich für eine Taufe in der evangelischen Kirche entschieden, deswegen wollen wir Ihnen darstellen, was das Patenamt im kirchlichen Sinne bedeutet.

Das Patenamt ist ein kirchliches Ehrenamt, mit dem wichtige Aufgaben verbunden sind. Der Begriff Pate kommt übrigens aus dem Lateinischen von „pater spiritualis“, was so viel heißt wie „geistlicher Vater“. Die Paten sollen Sie als Eltern in der christlichen Erziehung Ihres Kindes unterstützen. Dieser Auftrag gilt, bis Ihr Kind konfirmiert wird und selbst Ja zu seiner Taufe und zum christlichen Glauben sagen kann. Paten sollen vom christlichen Glauben erzählen und Ihrem Kind beibringen, Gott und die Menschen zu lieben. Sie sollen Ihr Kind an die christliche Gemeinde heranführen und in seinem Glaubensweg unterstützen. Paten zu ernennen ist eine schöne Aufgabe, denn sie macht deutlich: Das Kind ist nicht allein. Mit der Taufe wird es aufgenommen in die große Gemeinschaft der Christen.

Für viele Menschen bedeutet das Patenamt, jemanden auszusuchen, der im Notfall für das Kind sorgen kann, falls Ihnen als Eltern etwas zustößt. Dies ist jedoch für die Kirche nicht Bestandteil des Patenamtes. Wenn Sie eine solche Verpflichtung wünschen, raten wir Ihnen, zu einem Notar zu gehen. Zwischen Paten und Patenkindern kann aber sehr wohl eine langjährige Vertrauensbeziehung wachsen. Diese geht in vielen Fällen auch über die Konfirmation hinaus. Es ist gut zu wissen, dass Ihr Kind solche Vertrauenspersonen in seinem Leben hat.

Unser Tipp: Suchen Sie Menschen, die Ihnen nahe stehen und die Ihrem Kind etwas von Gott und Jesus Christus erzählen können. Das muss gar nicht viel sein, es reicht, dass Ihr Kind erfährt, dass es von Gott geliebt wird. Es reicht auch, wenn die Paten eine gute Beziehung zur Kirchengemeinde haben und dem Kind zum Beispiel einen Besuch der Kinder-Bibelwoche ermöglichen können. Interessant ist es auch, wenn einer der Paten einer anderen christlichen Kirche angehört. Zugelassen sind alle, die einer der Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören. So kann Ihr Kind lernen, dass es auch Menschen in anderen Kirchen gibt, die an Jesus Christus glauben und dass christliche Gemeinschaft über Kirchengrenzen hinaus besteht.

Wenn Sie sich unsicher sind, wen Sie als Paten benennen können, schauen Sie noch einmal in unserer Übersicht nach. In jedem Fall sprechen Sie aber auch mit Ihrem Pfarrer/Ihrer Pfarrerin. Diese wird Ihnen bei Fragen gerne weiterhelfen.

Autoren

Irmela Büttner

Irmela Büttner, Medienvikarin im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH
Foto: Sarika Feriduni/evangelisch.de

Irmela Büttner studierte Theologie in Leipzig und Heidelberg. Ihr Gemeindevikariat absolvierte sie in Reppenstedt bei Lüneburg und legte das zweite theologische Examen in der Landeskirche Hannovers ab. Danach machte sie ein Medienvikariat im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH (GEP) als Zusatzausbildung im Bereich Publizistik. Seit 2016 ist sie Gemeindepfarrerin in Offenbach-Bieber.