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Christen und Hisbollah im Libanon
"Die Angst vor der Hisbollah ist genauso groß wie die vor Israel"
Am 27. September wurde der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in Dahiyeh, im Süden von Beirut, durch einen schweren Bombenangriff Israels getötet. Was denken Sie als libanesischer Christ darüber?
Nicolas T.*: Ich bin schockiert. Niemals hätte ich das erwartet. Keiner weiß, wie es weitergeht, ob es schlimmer wird oder ob der Krieg beendet ist. Hassan Nasrallah ist nicht der Führer der Christen, aber viele meiner Freunde und auch ich sind der Meinung, dass er ein starker Anführer war. Er hat die Schiiten im Libanon für eine lange Zeit angeführt und es geschafft, dass die Schiiten einflussreich wurden. Wir Christen haben das geschehen lassen und nichts dagegen unternommen. Im Gegenteil: Ein Teil der Christen unter der Führung von Michel Aoun, der von 2016 bis 2022 Staatspräsident war, hat ihn sogar unterstützt. Der 27. September 2024 ist ein bewegender Tag für den ganzen Libanon, der in die Weltgeschichte eingehen wird.