Ein Sprecher der Bischofskonferenz in Bonn bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Bischof Mixa steht wegen Prügelvorwürfen unter wachsendem Druck. Unter dem Eindruck der Vorwürfe hatten sowohl der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, und der Münchner Erzbischof Reinhard Marx in den vergangenen Tagen mehrfach mit Mixa gesprochen.
In einer außerordentlichen Versammlung des Priesterrats seiner Diözese hatte Mixa nach Angaben des Augsburger Ordinariats vom Dienstag erklärt, es tue ihm "im Herzen weh und leid", dass er vielen Menschen Kummer bereitet habe: "Ich bitte um Verzeihung." In der vergangenen Woche hatte Mixa erstmals Schläge gegen Kinder zugegeben. Als langjähriger Lehrer und Stadtpfarrer könne er "die eine oder andere Watsch'n" von vor zwanzig Jahren "natürlich nicht ausschließen". "Das war damals vollkommen normal und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch", sagte Mixa.
"Schaden von der Kirche abwenden"
Unterdessen forderte der Diözesanrat des Erzbistums Köln Bischof Mixa auf, "mit sofortiger Wirkung" die Leitung seiner Diözese niederzulegen, bis die gegen ihn erhobenen Vorwürfe geklärt sind. "Damit soll weiterer Schaden von der Kirche abgewendet werden", heißt es in einer Erklärung des Diözesanrats. Die Vertreter der Laienräte im Kölner Erzbistum hatten einen "dramatischen Glaubwürdigkeitsverlust" der katholischen Kirche in Deutschland festgestellt. Nur mit seinem solchen Schritt könnten Zeichen gesetzt werden, "um zumindest zum Teil die Glaubwürdigkeit der Kirche wieder herzustellen".
Vorwürfe von ehemaligen Heimkindern, er habe schwere körperliche Züchtigungen begangen, weist Mixa bisher zurück. Lediglich gelegentliche Ohrfeigen hat er inzwischen indirekt zugegeben. Der Augsburger Bischof hat nach Angaben eines Sonderermittlers in seiner Zeit als Schrobenhausener Stadtpfarrer von 1975 bis 1996 zudem Gelder einer Waisenhausstiftung satzungsfremd verwendet. Rücktrittsforderungen gegen Mixa kamen bisher von SPD, Grünen und FDP.