Scharfe Kritik an Plakaten zu Missbrauchsfällen

Scharfe Kritik an Plakaten zu Missbrauchsfällen
Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) hat eine Plakataktion zu den Missbrauchsfällen in den Kirchen scharf kritisiert. Auf den Plakaten ruft die Sekte "Universelles Leben" zum Kirchenaustritt auf.

Die Plakate mit dem Slogan "Kirchenskandale ohne Ende: Jetzt reicht's! Kirchenaustritt jetzt!" instrumentalisierten die gegenwärtigen Missbrauchsfälle zur pauschalen Stimmungsmache gegen die christlichen Kirchen, teilte die EZW am Dienstag in Berlin mit.

Die Aktion wird der EZW zufolge von der Vereinigung "Universelles Leben" getragen, die die Zentralstelle als Sekte einstuft. Stil und Inhalt der Plakate offenbarten in drastischer Weise den Kirchenhass der Sekte. Als Urheber nennt das Plakat "Freie Bürger für Anstand und ethische Werte". Für die deutschlandweit verbreiteten Plakate zeichnet die Initiative "Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche" verantwortlich. Sie betreibt auch die im Text genannte Internetseite ww.spart-euch-die-kirche.de und ist der EZW zufolge dem Umfeld der Sekte "Universelles Leben" zuzurechnen.

Skurrile Aktionen und Prozesse

Das Universelle Leben ist eine Neureligion mit Sitz in Unterfranken, so die EZW. Sie folge in Lehre und Praxis ausschließlich den neuen Offenbarungen ihrer "Lehrprophetin" Gabriele Wittek. Im Umfeld der Glaubensgemeinschaft gebe es ein von außen nur schwer durchschaubares Geflecht von Initiativen und Aktivitäten. Wiederholt hätten Anhänger dieser Gruppierung, die sich "Urchristen" nennen, mit skurrilen Aktionen und Prozessen für Aufsehen gesorgt.

Hierzu zähle der vor kurzem unternommene Versuch, der katholischen und der evangelischen Kirche gerichtlich untersagen zu lassen, sich christlich zu nennen. Bereits im Jahr 2000 hatten einzelne "Urchristen" beim Bundesjugendministerium den Antrag gestellt, die Bibel auf den Index jugendgefährdender Schriften setzen zu lassen.

epd