Vlk geht nach rund 20 Jahren an der Spitze der Prager Diözese auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Traditionell gilt der Prager Erzbischof als wichtigster katholischer Geistlicher in Tschechien. Am Einführungsgottesdienst im St.-Veits-Dom nahm auch Staatspräsident Vaclav Klaus teil.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Duka den Prager St.-Veits-Dom. Das Bauwerk stehe für die lange Geschichte der tschechischen Nation und sei ein Symbol für die enge Verbindung von Nation und Kirche. "Keine fremde Macht hat über diese Kathedrale geherrscht, weder im Zeichen des Hakenkreuzes noch der roten Fahne. Hier war immer eine Insel Gottes und der Freiheit", sagte Duka.
In Tschechien wurden diese Worte mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, weil die Kirche seit dem Fall des Eisernen Vorhangs für die Restitution des verstaatlichten St.-Veits-Doms sowie für eine Entschädigung für den im Kommunismus enteigneten Kirchenbesitz kämpft. Eine Einigung mit dem Staat gilt als vorrangige Aufgabe für den neuen Prager Erzbischof.
Der tschechische Präsident Klaus deutete in seinem Grußwort an, dass sich bald eine Einigung zwischen Kirche und Staat erzielen lassen könnte. "Ich möchte meine Überzeugung und Hoffnung ausdrücken, dass sich die folgenden Monate und Jahre als neue Gelegenheit erweisen, einige offene Fragen im Verhältnis von Staat und Kirche zu lösen", sagte das Staatsoberhaupt.
Vor seinem Amtsantritt als Prager Erzbischof war Duka Bischof im böhmischen Hradec Kralove (Königgrätz). Unter dem Sozialismus war das Mitglied des Dominikaner-Ordens über Jahrzehnte hinweg mit Berufsverbot belegt. In dieser Zeit arbeitete Duka in einer staatlichen Maschinenfabrik. 15 Monate lang war er zudem inhaftiert.
Zur katholischen Kirche bekennen sich rund 25 Prozent der Tschechen, sie ist damit die größte Religionsgemeinschaft des Landes. Die Zahl der Kirchenmitglieder wie auch der gesellschaftliche Einfluss der Kirche geht allerdings zurück. In keinem anderen Land der EU gehören so wenige Bürger einer Kirche an wie in Tschechien.