Orthodoxer neuer Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen

Orthodoxer neuer Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen
Metropolit Emmanuel von Frankreich wird neuer Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). Der KEK-Zentralausschuss wählte den 51-jährigen griechisch-orthodoxen Geistlichen am Mittwoch in Genf, wie der kirchliche Dachverband mitteilte.

Cordelia Kopsch (53), stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und der anglikanische Bischof von Guildford (England), Christopher Hill (64), wurden zu Vizepräsidenten gewählt.

Metropolit Emmanuel unterstrich in seiner ersten Rede als KEK-Präsident die Notwendigkeit, mit dem eingeleiteten Reformprozess des Bundes mit 125 protestantischen, orthodoxen und altkatholische Kirchen zügig voranzuschreiten. Zudem müsse die KEK alle orthodoxen Kirchen wieder integrieren. Die russisch-orthodoxe Kirche lässt ihre Mitgliedschaft seit Oktober 2008 wegen eines Zwistes mit dem ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel ruhen.

Metropolit Emmanuel gehört dem Ökumenischen Patriarchat an. Er folgt an der Spitze des kirchlichen Zusammenschlusses dem französischen Protestanten Jean Arnold de Clermont. Emmanuel wurde 1958 auf Kreta geboren. Er studierte Theologie in Paris und in den USA. 2003 übernahm er die Präsidentschaft der orthodoxen Bischöfe in Frankreich, dem Zentralausschuss der KEK gehört er seit 2003 an. Er leitet als Direktor die Vertretung des ökumenischen Patriarchats bei der EU in Brüssel.

Die Amtszeit der Gewählten beträgt vier Jahre und begann nach ihrer Wahl. Die 40 Mitglieder des KEK-Zentralausschusses wählten zudem sieben weitere Kirchenvertreter in das Präsidium. Die europäische Ökumene-Organisation feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die KEK wurde 1959 von Christen aus Ost- und Westeuropa gegründet. In der Phase des Kalten Krieges wollten sie ein Forum zur Verständigung schaffen.

epd