"Das weiße Band" ist europäischer Film des Jahres

"Das weiße Band" ist europäischer Film des Jahres
Bester Film, bestes Drehbuch, beste Regie: Michael Hanekes "Das weiße Band" wurde am Samstagabend in Bochum gleich dreifach ausgezeichnet und ist damit der große Gewinner beim Europäischen Filmpreis 2009. Eine zentrale Rolle in dem Film spielt ein Dorfpfarrer.

Der in schwarz-weiß gedrehte Film des österreichischen Regisseurs Michael Haneke spielt unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkriegs in einem kleinen Dorf in Norddeutschland und behandelt den unterschwellig vorhandenen Rassismus sowie die rein auf Gehorsam ausgerichtete Erziehung der Kinder und deren Folgen.

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Der zum 22. Mal vergebene Europäische Filmpreis gilt als europäisches Gegenstück zum US-Filmpreis Oscar. Bei der Verleihung vor rund 1.400 geladenen Gästen in der Jahrhunderthalle in Bochum sagte Haneke, er habe nicht mit dieser Fülle von Ehrungen gerechnet. Er betonte zugleich, die Leistung von Drehbuchautoren werde häufig unterschätzt.

Publikumspreis für "Slumdog Millionaire"

Der Oscar-prämierte Film "Slumdog Millionaire" des britischen Regisseurs Danny Boyle erhielt den Publikumspreis. In Abwesenheit wurde die Schauspielerin Kate Winslet für ihre Rolle der KZ-Wächterin in Stephen Daldrys Film "Der Vorleser" nach dem Bestseller von Bernhard Schlink als beste Darstellerin ausgezeichnet. Den Preis als bester Schauspieler des Jahres nahm Tahar Rahim für seine Rolle in dem französischen Film "Un Prophète" des Regisseurs Jacques Audiard entgegen.

Der französische Filmstar Isabelle Huppert erhielt aus der Hand von Regisseur Volker Schlöndorff den Ehrenpreis des diesjährigen Europäischen Filmpreises. Die Schauspielerin wurde mit stehenden Ovationen gefeiert. Huppert bedankte sich in einer kurzen Rede für die Auszeichnung und sagte: "Das Kino könnte die europäische Sprache sein", weil es universell verstanden werde. Als bester Dokumentarfilm erhielt "The Sound of Insects" des schweizerischen Regisseurs Peter Liechti den Europäischen Filmpreis. Bester Kameramann des Jahres wurde Anthony Dod Mantle für seine Arbeit bei den Filmen "Antichrist" und "Slumdog Millionaire".

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Internationale Filmstars waren kaum in die Ruhrmetropole gereist, aber zahlreiche deutsche Schauspieler wie Moritz Bleibtreu und David Kross. Sie waren in der Kategorie bester Darsteller nominiert, blieben aber ohne Auszeichnung. Auch Hannelore Elsner und Burghart Klaußner waren zu der von Anke Engelke moderierten Veranstaltung gekommen.

Der Europäische Filmpreis wird von der European Film Academie in Berlin vergeben, der insgesamt gut 2.000 Mitglieder angehören. Die Preisverleihung fand erstmals in Bochum statt.

Internet: www.europeanfilmacademy.org
 

epd