Amnesty wirft Mexikos Armee Menschenrechtsverbrechen vor

Amnesty wirft Mexikos Armee Menschenrechtsverbrechen vor
Amnesty international hat Mexikos Armee schwere Menschenrechtsverletzungen bei ihrem Kampf gegen die Drogenmafia vorgeworfen.

 In einem am Dienstag (Ortszeit) in Mexiko veröffentlichten Bericht schildert die Menschenrechtsorganisation Fälle von Folter, ungesetzlichen Tötungen und verschwundenen Menschen. "Die Fälle sind wirklich skandalös", sagte Alberto Herrera, Amnesty-Direktor in Mexiko. Zugleich warf er den Behörden Untätigkeit vor. Mexikos Regierung kündigte an, die Vorwürfe zu untersuchen.

Mexiko setzt seit Ende 2006 die Armee im Kampf gegen Drogenhandel und -produktion ein. Derzeit sind dafür rund 35.000 Soldaten im Einsatz. Zugleich stiegen die Klagen über Verbrechen von Soldaten bei der Nationalen Menschenrechtskommission um das Sechsfache. Für Vergehen von Armeeangehörigen ist in Mexiko die Militärjustiz zuständig, die die Angeklagten in der Regel freispricht.

Menschenrechtsorganisationen in Mexiko kritisieren seit langem den Einsatz der Armee für Aufgaben der öffentlichen Sicherheit. Zudem fordern sie, Vergehen von Soldaten gegenüber der Zivilbevölkerung von der zivilen Justiz untersuchen zu lassen.

epd