In Brasilien wird immer weniger Regenwald abgeholzt

In Brasilien wird immer weniger Regenwald abgeholzt
Brasiliens Regierung hat wenige Woche vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen einen historischen Tiefstand bei der Regenwaldabholzung im Amazonas verkündet.

Wie das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) in Brasília am Donnerstagabend mitteilte, wurden zwischen August 2008 und Juli 2009 rund 7.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt, etwa 45 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2007/2008 (12.900 Quadratkilometer). Das sei der niedrigste Stand seit 21 Jahren, sagte Umweltminister Carlos Minc bei der Präsentation der Zahlen in Brasília.

Die binnen Jahresfrist zerstörte Regenwaldfläche entspricht aber immer noch fast acht Mal der Fläche Berlins. Nach INPE-Angaben fiel die Abholzungsquote das erste Mal seit Beginn der Satellitenbeobachtung im Jahr 1988 unter einen Jahreswert von 9.000 Quadratkilometern. Die höchste Quote registrierte das Institut 1995, als mehr als 29.000 Quadratkilometer Regenwald durch Brandrodung, legale und illegale Abholzung zerstört wurden.

Pluspunkt für Kopenhagen

Mit Blick auf die neuen Zahlen sagte Minc: "Das ist immer noch viel, aber der Rückgang war sehr groß. Das sind exzellente Daten, ein historisches Resultat." An der Zeremonie in Brasília nahmen auch Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sowie zahlreiche Minister und Gouverneure teil. Die Daten dürften ein wichtiger Pluspunkt für Brasilien und dessen Beitrag zum Klimaschutz bei der UN-Konferenz vom 7. bis 18. Dezember in Kopenhagen sein.

Das größte südamerikanische Land will die Abholzung bis 2020 um 80 Prozent reduzieren. Dies wäre dann eine Fläche von immer noch etwa 4.000 Quadratkilometern im Jahr. Die Abholzung wird für rund 60 Prozent der schädlichen Treibhausgasemissionen in Brasilien verantwortlich gemacht. Die Regierung will am Samstag ihre Vorschläge für Kopenhagen vorstellen. Das bedrohte Amazonas-Gebiet verfügt über eine einzigartige Flora und Fauna mit mehr als 40.000 Pflanzenarten und rund 430 Säugetierarten.

dpa