Google weist Kritik an NPD-Werbung zurück

Google weist Kritik an NPD-Werbung zurück
Bei Google darf jeder werben, der sich an die Richtlinien hält - auch die rechtsextreme NPD. Der Suchmaschinenbetreiber weist Kritik daran zurück.

Google Deutschland weist Kritik an Online-Anzeigen der rechtsextremen NPD zurück. "Jeder hat das Recht, bei Google zu werben, solange er sich an unsere Werberichtlinien hält", sagte Google-Sprecher Stefan Keuchel am Freitag. Sein Unternehmen distanziere sich klar von den Inhalten der NPD und setze sich aktiv für mehr Toleranz ein. Die Wochenzeitung "Der Freitag" hatte zuvor in ihrer Online-Ausgabe berichtet, dass das Unternehmen über sein Werbetool AdSense eine Anzeige der NPD im Internet verbreitet.

AdSense-Anzeigen werden von Google automatisch bestückt. Jemand, der eine Internetseite betreibt, kann Google darauf Platz für Anzeigen einräumen und erhält dafür eine Beteiligung an möglichen Werbeerlösen. Der Inhaber der Internetseite hat dabei nur begrenzten Einfluss darauf, welche Werbung erscheint. Diese ist kontextbezogen, je nach Thema einer Internetseite erscheint unterschiedliche Google-Werbung. Über diesen Weg landete die NPD-Werbung unter anderem neben einem Beitrag auf "Welt Online", der sich kritisch mit der Partei auseinandersetzt.

"NPD auf jedem Wahlzettel"

Google-Sprecher Keuchel erklärte, die NPD sei "eine Partei, die in Deutschland zugelassen ist und auf jedem Wahlzettel steht". Zudem enthielten die Anzeige der Partei sowie die beworbene Webseite keine verbotenen Inhalte. Die NPD wirbt in der Google-Anzeige mit dem Slogan "Kostenlos jeden Samstag per EMail Objektiv über die NPD informieren" für ihren "NPD-Wochenbrief".

Die Berliner "Amadeu-Antonio-Stiftung", die sich gegen Rechtsextremismus einsetzt, kritisierte das Vorgehen von Google. Geschäftsführer Timo Reinfrank sagte dem "Freitag", er gehe davon aus, dass Google die Anzeige kündigen wird: "Sollte das nicht der Fall sein, setze ich darauf, dass andere Unternehmen ihre Verantwortung wahrnehmen und sich aus dem Geschäft mit Google zurückziehen."

epd/hen


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