Richard von Weizsäcker erhält Martin-Luther-Medaille

Richard von Weizsäcker erhält Martin-Luther-Medaille
Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker erhält in diesem Jahr die Martin-Luther-Medaille des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der 89-Jährige werde damit für seine besonderen Verdienste um den deutschen Protestantismus geehrt, hieß es.

Die Preisverleihung erfolgt am Reformationstag (31. Oktober) in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden. Die Laudatio hält die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann. Weizsäcker hatte in Kirche und Staat hohe Ämter inne.

Von 1984 bis 1995 war der Bundespräsident, davor unter anderem Regierender Bürgermeister von Berlin und Bundestagsabgeordneter. Der evangelische Christ gehörte dem Rat der EKD von 1969 bis 1985 an. Weiter war er Mitglied der EKD-Synode, der Kammer für Öffentliche Verantwortung und Kirchentagspräsident. Im vergangenen Jahr wurde die Auszeichnung erstmals verliehen. Preisträger war der evangelische Theologe und Liederdichter Klaus-Peter Hertzsch (Jena).

Auszeichnung auch für Schorlemmer

 

Eine Auszeichnung erhält auch der evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer. Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit zeichnet Bundespräsident Horst Köhler ihn am kommenden Montag mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Geehrt werden ebenfalls der Dichter Durs Grünbein, der bisherige Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, sowie die Geigerin Anne-Sophie Mutter. Daneben werden noch weitere Pfarrer und Ordensleute ausgezeichnet.

Der Bundespräsident will Schorlemmers Engagement für Frieden und soziale Gerechtigkeit würdigen. Der Theologe und ehemalige DDR-Bürgerrechtler aus Lutherstadt Wittenberg gehörte früh zur kirchlichen Opposition in der DDR und war Mitglied im "Demokratischen Aufbruch".

Bundesverdienstkreuz für Ordensschwestern

 


Der Sekretär der päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, Pater Norbert Hofmann, erhält das Bundesverdienstkreuz, weil er zur Verbesserung der Beziehungen zwischen katholischer Kirche und Judentum beigetragen habe, so das Präsidialamt. Der Einsatz des Deutschen werde von jüdischen Autoritäten anerkannt.

Ausgezeichnet wird auch die katholische Ordensschwester Monika Düllmann. Sie leitet das Krankenhaus und Sterbehospital St. Louis in West-Jerusalem, wo Juden, Araber und Christen betreut werden. Unter
den Geehrten ist eine weitere Schwester: Gerharda Rekers, die als "Nonne von der Reeperbahn" in Hamburg eine Anlaufstelle für Obdachlose leitet.

Die Pfarrerin der evangelischen Hoffnungsgemeinde und Ausländerbeauftragte des Kirchenkreises Magdeburg, Gabriele Herbst, wird wegen ihrer ehrenamtlichen Arbeit für die Integration von
Migranten geehrt.

epd