In Thailands Hauptstadt Bangkok haben am Montag Verhandlungen über den weltweiten Klimaschutz begonnen. An den Gesprächen nehmen rund 2.500 Regierungsvertreter, Umweltschützer, Forscher und Manager aus mehr als 180 Staaten teil. Ziel ist es, sich auf Eckpunkte eines neuen Klimaschutz-Abkommens zu verständigen, das im Dezember auf der Weltklimakonferenz in Kopenhagen beschlossen werden soll.
Rund 70 Tage vor Beginn des Gipfels in der dänischen Hauptstadt zeichnen sich allerdings noch keine Annäherungen in wichtigen Fragen ab. Hauptstreitpunkte sind neue Ziele zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen in den Industrienationen und ein möglicher Beitrag der Schwellenländer zum Klimaschutz. Strittig ist auch die Finanzierung von Hilfen für arme Staaten. Entsprechend skeptisch beurteilen Experten die Chancen auf einen umfassenden Vertrag im Dezember.
Weiteres Treffen in Barcelona
Der UN-Klimaschutzbeauftragte Yvo de Boer erklärte in Bangkok, die Verhandlungen lägen weit hinter dem Zeitplan zurück. Er äußerte sich trotzdem zuversichtlich, dass es in Kopenhagen zu einer Einigung komme. Diese ins kommende Jahr aufzuschieben, sei keine Alternative. Nach den Gesprächen in Bangkok ist für November ein weiteres vorbereitendes Treffen in Barcelona angesetzt.
Das neue Klima-Abkommen soll das Kyoto-Protokoll ablösen, das 2012 ausläuft. Darin verpflichteten sich Industrieländer, ihre Emissionen um durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. Nun sollen neue Ziele festgelegt werden. Nach Einschätzung des Weltklimarats müssen die Industrienationen ihre Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent verringern, um die Erderwärmung unter der kritischen Marke von zwei Grad Celsius zu halten.
Der UN-Klimagipfel in der vergangenen Woche in New York hat die Erwartungen enttäuscht. Die USA und China, die beiden größten Produzenten von Treibhausgasen, nannten keine konkreten Ziele für eine Senkung ihrer Emissionen. Deutschland will bis 2020 seinen CO2-Ausstoß um 40 Prozent gegenüber 1990 verringern.