TV-Tipp des Tages: "Trennung auf Italienisch" (ARD)

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TV-Tipp des Tages: "Trennung auf Italienisch" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Trennung auf Italienisch", 16. Mai, 20.15 Uhr im Ersten
Nach ihrer Scheidung vor einem Jahr sehen sich Eva und Marc zum ersten Mal wieder, um ihr gemeinsames Ferienhaus in Südtirol zu verkaufen. Das Domizil steht sinnbildlich für die Beziehung: Es ist völlig heruntergekommen.

Der Titel klingt nach Komödie, und das hat zunächst durchaus seine Berechtigung. Aber "Trennung auf Italienisch" erzählt mitnichten davon, wie sich zwei Menschen entzweien, sondern im Gegenteil von ihrer Rückkehr zueinander; wenn überhaupt, dann könnte man von Trennung nur in Bezug auf die jeweils neuen Lebenspartner sprechen. Und komisch ist diese sehenswerten Romanze ebenfalls vor allem zu Beginn, weil Regisseur Florian Gärtner eine gewisse Neigung der männlichen Hauptfigur zum Missgeschick für die eine oder andere Slapstick-Einlage nutzt. Davon abgesehen ist die Geschichte (Drehbuch: Kerstin Oesterlin, Jessica Schellack, Elke Rössler) zwar kein Drama, aber durchaus nachdenklich: Nach ihrer Scheidung vor einem Jahr sehen sich Eva und Marc (Julia Brendler, Stephan Luca) zum ersten Mal wieder, um ihr gemeinsames Ferienhaus in Südtirol zu verkaufen. Das Domizil steht jedoch gewissermaßen sinnbildlich für die Beziehung: Es ist völlig heruntergekommen, weshalb die potenziellen Käufer auf dem Absatz kehrt machen wollen. Kurzerhand verspricht das einstige Ehepaar, das Haus innerhalb von fünf Tagen wieder auf Vordermann zu bringen; und kommt sich im Verlauf der von diversen Pannen begleiteten Renovierung wieder näher, obwohl am dritten Tag überraschend ihre jeweils neuen Lebensgefährten auftauchen.

Kleine und große Verletztheiten

Das Traumhaus ist ein echtes Schmuckstück, wenn auch erst am Schluss, als es in neuem Glanz erstrahlt, und somit ein ausgezeichneter Schauplatz für die Handlung. Gärtner nimmt sich Zeit für die Geschichte. Stephan Luca und Julia Brendler verkörpern all die kleinen und großen Verletztheiten, die offenen alten Rechnungen und entsprechenden Seitenhiebe ausgesprochen glaubwürdig, aber seine Tiefe verdankt der Film den Nebenfiguren. Erst die Ankunft von Sophie (Bettina Zimmermann) und Felix (Christoph Letkowski) verleiht den beiden Hauptrollen die nötige Komplexität, die die Voraussetzung für ihre Annäherung ist: weil Marc zum Beispiel von Felix auf Seiten an Eva aufmerksam gemacht wird, die er zuvor gar nicht wahrgenommen hat.

Für die humoristischen Momente sind im weiteren Verlauf der Handlung in erster Linie die Einheimischen zuständig. Hier bedient der Film zwar ein bisschen zu sehr die diversen Klischees, aber komisch ist das trotzdem: Angesichts eines Volksfestes, bei dem ein Strohmichel eine wichtige Rolle spielt, müssen Marc und Eva mit dem arbeitsscheuen Giovanni vorliebnehmen, der mitsamt seiner Verlobten Isabella fortan den Clown gibt; Claudio Caiolo und Yasmina Djaballah spielen das Pärchen mit sympathischer Hingabe.

Für emotionale Spannung sorgt ein Missverständnis, das Eva nicht aufklärt: Angeblich hat ein Seitensprung Marcs zum Eheende geführt, weshalb er bei Isabella und ihren Freundinnen umgehend unten durch ist. Die Wahrheit sieht allerdings anders aus und hängt mit einer verwaisten Wiege zusammen, die Marc vor geraumer Zeit im Schuppen versteckt hat. Trotz des entsprechend ernsten Hintergrunds bleibt Gärtner seinem leichten Stil treu, zumal es immer wieder heitere Momente wie jene gibt, als das getrennte Paar verhindert, dass Jugendliche aus dem Nachbarort die Strohpuppe entführen.