TV-Tipp des Tages: "Ein Hauptgewinn für Papa" (Einsfestival)

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TV-Tipp des Tages: "Ein Hauptgewinn für Papa" (Einsfestival)
TV-Tipp des Tages: "Ein Hauptgewinn für Papa", 14. Februar, 18.30 Uhr auf Einsfestival
Das Glück ist zum Greifen ganz nah, doch Grainernapp ist mit emotionaler Blindheit geschlagen. Dabei fühlt er sich durchaus zur ebenfalls alleinstehenden Kollegin Anja Lohse hingezogen, zumal ihre wie seine Kinder alles dafür tun, um die beiden zu verkuppeln.

Vielen aktuellen Freitags-Produktionen der Degeto ist anzumerken, dass bei der ARD-Tochter dank einer neuen Geschäftsführung ein frischer Wind weht. Dieser Film stammt noch aus der alten Zeit. Als Titelfigur verkörpert Heio von Stetten eine Rolle, die er mittlerweile vermutlich im Schlaf spielt: einen in Liebesdingen etwas unbedarften, gleichwohl liebenswerten Tollpatsch, dessen treuer Dackelblick die Damen aus unerfindlichen Gründen dahinschmelzen lässt. Und weil Astrophysiker Peter Grainernapp ja zu haben sein muss, ist seine Frau vor einigen Jahren verstorben; die Anzahl der Witwer und Witwen um die vierzig hat in den Degeto-Filmen eine Weile lang weit über dem tatsächlichen Durchschnitt gelegen. Ebenfalls unverzichtbares Versatzstück der Handlung: Das Glück ist zum Greifen ganz nah, doch Grainernapp ist mit emotionaler Blindheit geschlagen. Dabei fühlt er sich durchaus zur ebenfalls alleinstehenden Kollegin Anja Lohse (die verstorbene Dana Vávrová) hingezogen, zumal ihre wie seine Kinder alles dafür tun, um die beiden zu verkuppeln.

Der Hauptgewinn

Vermutlich wäre das noch Jahre so gegangen, wenn Grainernapp nicht eines Tages den titelgebenden Hauptgewinn bekommen hätte. Bislang gab’s für seine von den Kindern unermüdlich eingesandten Kreuzworträtsellösungen immer nur Toaster und Küchenuhren; plötzlich aber steht da ein Jaguar Cabrio. Das Auto verändert sein Leben: Der Wissenschaftler ist jetzt ein gefragter Mann. Selbst sein größtes Problem löst sich wie von selbst: Zwei Mäzene erklären sich bereit, jene 50.000 Euro beizusteuern, die ihm noch fehlen, um ein offenbar revolutionäres Teleskop fertig zu stellen. Vermittelt wird der Kontakt durch die mondäne Xenia Teschmacher (Anica Dobra), die als Assistentin des Bürgermeisters völlig unterfordert ist und zur Verbitterung von Anja Lohse nur zu gern ein Auge auf den Physiker wirft. Der wiederum lebt nun auf viel zu großem Fuß, schafft sich teure Anzüge an, vernachlässigt seine Kinder und ist drauf und dran, die süße Kollegin für immer zu verlieren.

Natürlich ist die Geschichte (Stefan Rogall) alles andere als unvorhersehbar. Die Frage ist daher, was Regie (Bodo Fürneisen) und Darsteller draus machen; und das ist durchaus solide. Von Stetten gewinnt seinem Rollentypus zwar keine umwerfend neuen Seiten ab, und auch Anica Dobra wird durch ihre Rolle nicht vor neue Herausforderungen gestellt.

Hübscher sind deshalb die vielen komischen kleinen Szenen, die mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun haben, sowie die Nebenfiguren. Jaecki Schwarz und Dieter Montag zum Beispiel bieten als undurchsichtige Mäzene hübsche darstellerische Kleinodien; und das Wiedersehen mit Elisabeth Wiedemann, einst populär geworden als bedauernswerte Frau an der Seite von Alfred Tetzlaff, macht ebenfalls Freude.