TV-Tipp des Tages: "Marthaler - Partitur des Todes" (Arte)

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TV-Tipp des Tages: "Marthaler - Partitur des Todes" (Arte)
TV-Tipp des Tages: "Marthaler - Partitur des Todes", 10. Januar, 20.15 Uhr auf Arte
In einem Restaurantschiff auf dem Main werden fünf Menschen kaltblütig hingerichtet. Der Inhaber kann fliehen, doch auch er wird lebensgefährlich verletzt. Eine Tatzeugin wird kurz drauf ermordet.

Die Geschichte beginnt düster, und das bleibt sie auch: In einem Restaurantschiff auf dem Main werden fünf Menschen kaltblütig hingerichtet. Der Inhaber kann fliehen, doch auch er wird lebensgefährlich verletzt. Eine Tatzeugin wird kurz drauf ermordet, und schließlich muss sogar einer der Ermittler einen Alleingang mit dem Leben bezahlen: In "Partitur des Todes", dem neuen Film mit dem Frankfurter Kommissar Marthaler, geht es genauso blutrünstig zu wie in Jan Seghers’ gleichnamiger Romanvorlage.

Bandenkrieg oder Zufallsopfer?

Da sich vor und hinter der Kamera nahezu die gleichen Teams tummeln wie bei der Adaption von Seghers’ erstem Marthaler-Krimi ("Die Braut im Schnee", 2012), ist auch die Handschrift identisch: Das Drehbuch hat Regisseur Lancelot von Naso (zuletzt "Mein Mann, ein Mörder") gemeinsam mit Kai-Uwe Hasenheit geschrieben, die Bildgestaltung (Felix Cramer) ist erneut exquisit. Matthias Koeberlin verkörpert den Kommissar, den sein Beruf um den Nachtschlaf und fast auch um die Beziehung bringt, ausgesprochen zupackend. Im Ensemble der Ermittler (unter anderem Jürgen Tonkel, Tim Seyfi, Peter Lerchbaumer) fehlt allerdings Bernadette Heerwagen; ihre Rolle hat Julia Jentsch übernommen. Mit Roman Knizka gibt es zudem einen reizvollen Gast.

Der Star des Films ist trotzdem die Story: Während die Medien einen Bandenkrieg verkünden, vermutet Marthaler, dass die Menschen auf dem Boot bloß Zufallsopfer sind. Tatsächlich stellt sich raus, dass es noch einen sechsten Gast gab, eine französische Journalistin, die offenbar entführt worden ist. Sie war kurz zuvor auf die Partitur einer bislang unbekannten Operette Jacques Offenbachs, "Das Geheimnis einer Sommernacht", gestoßen. Das Dokument ist einst aus einem Konzentrationslager geschmuggelt worden; offenbar wollte die Reporterin in Frankfurt seine Echtheit prüfen lassen. Als Marthaler das Manuskript findet, entdeckt die Spurensicherung eine versteckte Botschaft.

Die Spur führt exakt fünfzig Jahre zurück; damals fanden in Frankfurt die Auschwitz-Prozesse statt.

Gemeinsam mit der Tonspur sorgen Felix Cramers Nachtaufnahmen für eine perfekte Thriller-Atmosphäre. Die Undurchschaubarkeit der Geschichte trägt naturgemäß ihren Teil zur Spannung bei, zumal der Killer den Ermittlern immer wieder einen Mord voraus ist; und selbstredend mündet die Geschichte in ein packendes Finale.