TV-Tipp des Tages: "Ein Schnitzel für alle" (ARD)

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TV-Tipp des Tages: "Ein Schnitzel für alle" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Ein Schnitzel für alle", 20. November, 20.15 Uhr im Ersten
Statt des erhofften Jobs in Kanada bekommt der arbeitslose Tierpfleger Günni eine Stelle als Mädchen für alles in einer Wohngemeinschaft jugendlicher Behinderter. Als er durch Zufall rausfindet, dass Autist Hans in der Lage ist, beim Roulette die richtigen Zahlen vorherzusagen, träumt er umgehend davon, endlich auch mal einen Teil vom Kuchen abzubekommen.

Zum unausrottbaren Klischee vom Ruhrgebiet gehört auch die Überzeugung, nirgendwo sonst auf der Welt seien die kleinen Leute so typisch wie hier: weil sie das Herz auf dem rechten Fleck tragen und sich nicht unterkriegen lassen. Deshalb handeln Tragikomödien aus dem "Ruhrpott" gern von Menschen, die ins Straucheln geraten, sich wieder aufrappeln, auch den nächsten Tiefschlag wegstecken, am Ende endlich ihr kleines Stück vom Glück abbekommen – und es dann im Zweifelsfall verschenken.

Ein Teil des Kuchens

"Ein Schnitzel für alle" erzählt auch so eine Geschichte. Der Film ist die Fortsetzung von "Ein Schnitzel für drei". Schon Teil eins war seinen beiden Hauptdarstellern auf den Leib geschrieben, denn Regisseur Manfred Stelzer wollte schon lange, dass seine beiden Lieblingsschauspieler Armin Rohde und Ludger Pistor endlich mal gemeinsam vor der Kamera stehen. Der erfahrene Komödienregisseur, der auch seinen vielen sehenswerten "Tatort"- und "Polizeiruf"-Krimis stets eine ironische Note gegeben hat, vermeidet allerdings den Fehler, sich allein auf die Zugkraft der beiden Westfalen (Rohe ist gebürtiger Gladbecker, Pistor kommt aus Herten) zu verlassen. Beide dürfen im Gegenteil beweisen, dass sie auch großartige Ensemblemitglieder sind, denn um sie herum agieren einige junge Darsteller, die weit mehr als bloß Stichwortgeber für die prominenten Kollegen sind (Buch: Katja Kittendorf).

Statt des erhofften Jobs in Kanada bekommt der arbeitslose Tierpfleger Günni (Rohde) eine Stelle als Mädchen für alles in einer Wohngemeinschaft jugendlicher Behinderter. Als er durch Zufall rausfindet, dass Autist Hans in der Lage ist, beim Roulette die richtigen Zahlen vorherzusagen, träumt er umgehend davon, endlich auch mal einen Teil vom Kuchen abzubekommen. Das nötige Startkapital soll Kumpel Wolfgang (Pistor) beisteuern. Der gelernte Verkäufer von Herrenoberbekleidung ist zwar gerade erst in seinem neuen Job als Anlageberater auf die Nase gefallen, doch eine von Gattin Karin (Therese Hämer) organisierte Tombola hat 10.000 Euro eingebracht. Der Plan des Duos ist wasserdicht und geht tatsächlich auf; aber dann häufen sich die unvorhersehbaren Ereignisse.

Abgesehen von den diversen unvermuteten Wendungen der Handlung imponiert "Ein Schnitzel für alle" vor allem durch die darstellerischen Leistungen. Bei Rohde und Pistor war das zu erwarten, aber die jungen Schauspieler halten problemlos mit. Den nachhaltigsten Eindruck hinterlässt Rick Okon, der schon als transsexueller Junge in "Romeos" herausragend war.

Der autistische Hans, der regelmäßig in Panik gerät, wenn seine peniblen Pläne durcheinandergeraten, ist eine völlig andere Rolle und beweist Okons Wandlungsfähigkeit. Ähnlich gut sind Daniel Michel als Rollstuhlfahrer Robert sowie Anna Lange, eine junge Schauspielerin mit Down Syndrom. Blickfang des Films ist jedoch Cristina Do Rego, die schon im ersten Teil Wolfgangs Tochter verkörperte und diesmal ausgesprochen glaubwürdig Hans und Robert den Kopf verdreht. Die ARD zeigt "Ein Schnitzel für alle" als Teil der Themenwoche "Glück"; der Film passt perfekt.