TV-Tipp des Tages: "Hexenküsse"

iStockphoto
TV-Tipp des Tages: "Hexenküsse"
TV-Tipp des Tages: "Hexenküsse", 29. Oktober, 20.15 Uhr auf 3sat
Sophie hat ein düsteres Geheimnis, und als ihr Gatte plötzlich um jeden Preis Karriere machen will und damit seinen jugendlichen Charme komplett verliert, bringt er sich in große Gefahr: Sophie ist eine Hexe.

Eigentlich ist Sophie Zauner eine ganz normale Frau. Ein bisschen weltfremd vielleicht, aber ihrem Gatten auch nach Jahren noch inniglich und leidenschaftlich zugetan. Doch Sophie hat ein düsteres Geheimnis, und als ihr Gatte plötzlich um jeden Preis Karriere machen will und damit seinen jugendlichen Charme komplett verliert, bringt er sich in große Gefahr: Sophie ist eine Hexe. Immer, wenn sie Schluckauf bekommt, passiert ein mittleres Unglück.

Das Ungeheuer regt sich

Grimme-Preisträger Johannes Fabrick (Regie und Buch, nach dem Roman "Die Eisheilige" von Susanne Mischke) inszeniert "Hexenküsse" von Anfang an als Märchen. Mitunter erinnert der Film eher an "Bibi Blocksberg" als an eine Komödie aus dem Abendprogramm; Sat 1 würde ihn als Familiensendung am Samstag zeigen. Das liegt vor allem an Julia Stemberger, die hier einerseits ziemlich sexy, andererseits aber stets wie ein großes Kind wirkt. Christian Berkel hat kaum eine Chance, sich neben ihr zu profilieren, zumal sich Sophies Gatte Herbert ohnehin ständig selbst im Weg steht. Deshalb nimmt er auch kaum wahr, dass ihm noch mehr Missgeschicke zustoßen, seit er unbedingt in die Führungsetage seiner Versicherungsfirma aufsteigen will. Als sich schließlich sein Chef samt Gemahlin zum gemeinsamen Grillabend ankündigt, ist die Katastrophe programmiert: In Sophie "regt sich das Ungeheuer", wie sie erschrocken feststellt.

Während sich die Geschichte munter entwickelt, Sophie sich widerwillig mit ihrer Gabe arrangiert und Fabrick mit Zeitraffer immer wieder für Tempo sorgt, muss man sich allerdings permanent fröhliches Geplapper aus dem Off anhören: Aus irgendeinem Grund war Fabrick der Meinung, ohne Sophies Gebrauchsanweisung sei das Publikum zu blöd, der übersichtlichen Handlung zu folgen.

Also muss Frau Stemberger permanent ihren Senf dazu tun. Hübsch ist hingegen ein Seitenstrang mit Carola Regnier als kluger Freundin, von der Sophie lernt, den vermeintlichen Fluch als Gabe zu sehen und stets dem ersten, dem "magischen" Impuls zu folgen; und so fügt sich, als hätte man’s geahnt, am Ende alles zum Guten.