Derweil hat Gattin Katrin (Christine Neubauer) daheim trotz dreier Kinder alles im Griff. Kein Wunder, findet Bernd: das bisschen Haushalt! Im Berufsleben hingegen...
Haus versinkt im Chaos
Fröhlich nimmt er Katrins Wette an: Sie wird in der Firma erfolgreich das Ruder übernehmen, während er im Haushalt den totalen Schiffbruch erleiden wird. Prompt nehmen die Dinge den geahnten Verlauf: Das Haus versinkt im Chaos, und weil Bernd Putzkolonne und Pizza-Service engagiert, ist auch das Haushaltsgeld schnell weg. Derweil sorgt Katrin für Furore und zieht auch schwierigste Aufträge an Land. Als sie jedoch rausfindet, dass die Firma wegen Bernds "Erblasten" kurz vor der Pleite steht, fühlt sie sich verraten und schmeißt sie den Göttergatten raus.
Natürlich ist die Geschichte von Julius Grützke in der großen Linie vorhersehbar, und auch so manches Detail (der vergessene Kindergeburtstag, die doppelte Verabredung zum Essen: in dem einen Restaurant der berufliche Termin, im anderen die Tochter) musste in Filmen dieser Art schon oft herhalten. Trotzdem findet der Autor immer wieder einen Dreh, der seiner Handlung eine neue Wendung gibt. Sehr schön wird zum Beispiel das Verhältnis zwischen Vater Bernd und seinem Nachwuchs geschildert.
Tilmann P. Gangloff, Diplom-Journalist und regelmäßiges Mitglied der Jury für den Grimme-Preis, schreibt freiberuflich unter anderem für das Portal evangelisch.de täglich TV-Tipps und setzt sich auch für "epd medien" mit dem Fernsehen auseinander. Auszeichnung: 2023 Bert-Donnepp-Preis - Deutscher Preis für Medienpublizistik (des Vereins der Freunde des Adolf-Grimme-Preises).
Bei Axel Milberg macht das Zuschauen ohnehin Spaß, doch auch die Darsteller der Kinder (Adrian Topol, Sarah Alles, Roxanne Borski) überzeugen. Mitunter ein wenig ungelenk und gelegentlich auch nicht temporeich ist allein die Inszenierung durch Karen Müller, was man angesichts so mancher boshafter Dialogzeile aber gut verschmerzen kann.