In kleinen Schritten zum Traumjob

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In kleinen Schritten zum Traumjob
In der Initiative "Patenmodell" helfen Personalprofis und Führungskräfte ehrenamtlich Arbeitsssuchenden, eine passende Stelle zu finden.
22.05.2013
Alexandra Wolff

Maria L.* sucht einen Job bei der Entwicklungszusammenarbeit. Doch bis jetzt arbeitete die Biologin und Fremdsprachenkorrespondentin immer im koordinierenden Managementbereich. „Ich bin so erzogen worden, dass eigene Werte und Ideale im Berufsleben nichts zu suchen haben“, erläutert L, weshalb weder ihre Ausbildung noch ihre Arbeit etwas mit ihrer Wunschtätigkeit zu tun haben. Das führte zu Unzufriedenheit und einer psychosomatischen Reha. Schließlich las eine ihrer Freundinnen von dem Patenmodell „Arbeit durch Management“ und riet ihr dazu, mitzumachen.

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Jobpaten aus allen Bereichen

Doch da es in Berlin sehr viel mehr Bewerber als Paten für dieses Projekt gibt, musste L. fast ein halbes Jahr warten, bis sich eine Patin bei ihr meldete: Sabine Letzner hatte sie aus der Datenbank ausgesucht.  Nach ersten selbständigen Tätigkeiten als Trainerin und Beraterin ließ sie sich 2006/2007 zum Systemischen Business-Coach ausbilden und fand darin ihre Berufung. „Doch nicht nur ausgebildete Coachs, sondern auch (ehemalige) Personaler und Führungskräfte können Jobpaten werden und auch Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung sowie persönlicher Eignung“, stellt Letzner klar.

Traumjob nicht immer erstes Ziel

Der Traumjob ist nicht immer das erste Ziel, das die Klienten erreichen möchten. „Ich wollte einfach meine akute Situation in den Griff bekommen“, beschreibt L. ihr vorrangiges Ziel. Zu den Aufgaben eines Jobpaten gehören also nicht nur, Lebensläufe und Bewerbungsschreiben zu optimieren oder Vorstellungsgespräche zu trainieren.

Sabine Letzner arbeitet auch gerne mit Visualisierung. Sie holt einen Korb mit runden und eckigen  Figuren. L. baut sie auf, sie sollen für wichtige Menschen, aber auch für abstrakte Dinge stehen. „Dank dieser Übung kann ich intensiv über meine Situation nachdenken, alles wird viel konkreter“, findet L. Noch einmal wird sie zu ihrer Jobpatin gehen, die Beratungen hätten ihr sehr geholfen. Sie fühle sich gestärkt, an ihrem Ziel zu arbeiten.

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Paten von „Arbeit durch Management/Patenmodell“ helfen ihren Klienten in der Regel die gewünschte Arbeitsstelle zu bekommen, sagt Norbert Grosse von „Arbeit durch Management/Patenmodell“, der Ansprechpartner für die Regionen 4 (Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) und 6 (Berlin): „Seit mehreren Jahren schaffen dies bundesweit 70 bis 75 Prozent der Klienten. Dreh- und Angelpunkt ist aber für die Jobpaten Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, wie bei Maria L.“

Und auch die Patin hat von dieser und früheren ehrenamtlichen Engagements vielseitig profitiert: „Ich habe mein Netzwerk dichter geknüpft, mehr Selbstbewusstsein und Berufserfahrung gewonnen. Es ist wirklich eine erfüllende Tätigkeit.“

* (Name von der Redaktion geändert)