Der Mensch, der meint, er könnte in alles eingreifen, selbst in die Grundlagen des Lebens, habe ein falsches Verständnis vom Menschsein, sagt Meisinger, der am Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Mainz zu umweltethischen Fragen arbeitet: "Als therapeutischer Ansatz mag dieser Durchbruch vielversprechend sein. Falls sich herausstellt, dass er zur Reproduktion des Menschen dienlich ist, würde jedoch eine Grenze überschritten werden."
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Der Schöpfung müsse man auch mit Demut begegnen, in dem Sinne, dass der Mensch sich selbst auch vorgegeben und nicht nur aufgegeben sei. "Der Blick vom Ganzen auf das Teil fehlt der naturwissenschaftlichen Forschung oft", sagt Meisinger, denn die Forschung in diesem Bereich blicke zu oft nur von den einzelnen Teilen, die synthetisch zusammengesetzt werden, auf das Ganze, den gesamten Menschen. "Welche weiterreichenden und nicht vorhersehbaren Konsequenzen es hat, wenn man nach Rezept eine Art Schöpfung betreibt, wird dabei nicht ausreichend berücksichtigt."