TV-Tipp: "Der Kommissar und das Meer: Der Wolf im Schafspelz"

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TV-Tipp: "Der Kommissar und das Meer: Der Wolf im Schafspelz"
TV-Tipp des Tages: "Der Kommissar und das Meer: Der Wolf im Schafspelz", 4. Mai, 20.15 Uhr im Zweiten
Am Ende des Films sind die beiden Toten bloß die offensichtlichen Opfer gleich mehrerer Beziehungsdramen, mit denen Robert Anders in diesem Fall konfrontiert wird.

Auslöser der Ereigniskette ist ein Totschlag: Ein Mann wird beim nächtlichen Buddeln auf einer Wiese überrascht und reagiert mit einem tödlichen Reflex. Weil der Tote, ein Großgrundbesitzer, zu Lebzeiten einer der unbeliebtesten Männer von ganz Gotland war, gibt es Verdächtige zuhauf; allen voran Schafzüchter Gunnar Appelros (Duncan Green), der einzige Bauer, der sein Land nicht verkaufen wollte.

Ein Foto aus unbeschwerten Kindheitstagen

Aber dann wird die Geschichte aus Sicht des deutschen Kommissars vollends undurchschaubar: Die Rückkehr der alleinerziehenden Jasmine (Rebecca Fergusson) hat zur Folge, dass gleich mehrere Schatten der Vergangenheit ihr hässliches Haupt erheben und endlich den Tribut fordern, der schon seit Jahren fällig ist. Als auch noch der völlig verschuldete Bauunternehmer Palmgren (Samuel Fröler) ermordet wird, steht Anders endgültig vor einem Rätsel. Vergeblich sucht er nach der Verbindung zwischen den beiden Morden; bis ihn schließlich ein Foto aus unbeschwerten Kindheitstagen auf die richtige Spur bringt.

Auch wenn man fast nicht anders kann als früh zu ahnen, welch’ düsteres Geheimnis den Schafzüchter, den Bauunternehmer und die Mutter miteinander verbindet: Geschickt wartet das Drehbuch (Carlos Calvo, Martina Mouchot) mit immer wieder neuen Wendungen auf. Thomas Roth inszeniert den Film mit der gleichen Gelassenheit, mit der Anders seinen Ermittlungen nachgeht; in schönen fließenden Bewegungen fängt die Kamera (Arthur W. Ahrweiler) die Schönheit der schwedischen Insel ein. Schade nur, dass die Filmreihe aus Kostengründen kaum noch mit deutschen Darstellern arbeitet. Die schwedischen Schauspieler sind zwar durch die Bank gut, aber ihre Synchronisation bleibt die Schwachstelle der Filme; sie klingt einfach zu glatt, zu künstlich.

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Gerade der Sohn von Jasmine hört sich völlig unglaubwürdig an. Um so interessanter ist die Handlung, in der es unter anderem um vergrabene Wikingerschätze und alte Rechnungen geht. Walter Sittler ist sehenswert wie stets, auch wenn man mitunter den Eindruck hat, dass ihn die Rolle nicht sonderlich fordert; aus der Ruhe wird Robert diesmal allein durch Freundin Emma (Frida Hallgren) gebracht, die das gemeinsame Baby erwartet und unfreiwillig zur Lösung des verzwickten Falls beiträgt.