Die 85-Cent-Marke zeigt einen Ausschnitt aus einer historischen Luther-Bibel, in dem es um die Geburt Jesu geht. Zu lesen ist dort auch der Vers, der seine Beschneidung erwähnt. Einen Zusammenhang mit der aktuellen Beschneidungsdebatte gebe es nicht, hieß es am Dienstag bei der Präsentation im Stuttgarter Rathaus. Das Motiv sei schon im vergangenen Jahr ausgewählt worden.
"Biblische Geschichten mitten in unserem Leben"
"Die Wege des Herrn sind unerforschlich", sagte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July. Der Bezug auf die aktuelle gesellschaftliche Diskussion zum Thema Beschneidung sei zwar ungewollt, trotzdem sehe man daran, "dass und wie biblische Geschichten mitten in unser Leben hineinsprechen", betonte der Bischof.
###mehr-artikel###Deshalb sei es umso wichtiger, dass Menschen die Heilige Schrift neu kennenlernen. Dazu bedürfe es weiterhin der Arbeit der Bibelgesellschaft und der Umsetzung ihres missionarischen Gründungsgedankens. "Wo Menschen sich mit der Bibel beschäftigen, kann in ihnen Glaube entstehen und wachsen". Die Briefmarke sei ein schönes Symbol für die Verbreitung der Bibel in alle Welt, so July.
Im Anschluss sollte am Stuttgarter Marktplatz an dem Ort eine Gedenktafel enthüllt werden, wo früher das Gründungshaus der Bibelgesellschaft gestanden hatte. Am 11. September 1812 war in der Wohnung des Kaufmanns Tobias Heinrich Lotter die württembergische Bibelanstalt gegründet worden. Aus ihr ging 1981 die Deutsche Bibelgesellschaft hervor.
###mehr-info###Die Deutsche Bibelgesellschaft gibt im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die revidierte Luther-Bibel heraus. In ihrem Programm befinden sich moderne Übersetzungen wie die Basis-Bibel, Bibelversionen für Computer und Smartphone, aber auch wissenschaftlich-kritische Ausgaben in den Ursprachen der Bibel, Hebräisch und Griechisch. Außerdem fördert sie Bibelübersetzungen für Volksgruppen, denen die Heilige Schrift noch nicht in ihrer Muttersprache zur Verfügung steht.