TV-Tipp: "Mantrailer - Spuren des Verbrechens" (RTL)

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TV-Tipp: "Mantrailer - Spuren des Verbrechens" (RTL)
TV-Tipp des Tages: "Mantrailer - Spuren des Verbrechens", 25. April, 20.15 Uhr auf RTL
Eine Anschlagserie gegen SEK-Mitglieder erschüttert Berlin. Der Leiter der Mordkommission, Henning Kracht, holt sich Unterstützung von der Gerichtsmedizinerin Dr. Nicole Rebenbeck und ihrem Spürhund Finn.

Hunde als Fernseh-Stars: Das hat mit der Wirklichkeit meist nicht mehr viel zu tun. Gerade in Krimiserien wie "Kommissar Rex" werden die Vierbeiner gern zum Übertier, das wahre Wunder vollbringt. Finn ist das zum Glück ganz anders. Der sympathische Langhaarweimaraner ist die heimliche Hauptfigur des RTL-Films "Mantrailer", der bei entsprechendem Publikumszuspruch in Serie gehen soll. Finn gehört der Rechtsmedizinerin Nicole Rebenbeck (Liane Forestieri) und sollte eigentlich ursprünglich Sprengstoffspürhund werden, wurde aber durch ein Explosionstrauma "dienstuntauglich". Also hat ihn die Pathologin unter ihre Fittiche genommen und gemeinsam mit dem Hund eine "Mantrailing"-Ausbildung gemacht: Finn braucht nur eine Geruchsprobe und kann dann den menschlichen Spuren folgen, selbst wenn sie mehrere Tage alt sind. Für die filmische Umsetzung haben sich die Macher einen einfachen, aber wirkungsvollen visuellen Effekt einfallen lassen: Aus Sicht des Hundes wirken die Spuren in der Luft wie Sternenstaub aus dem Märchenfilm.

Dohn will Vergeltung

Trotz der vielen Hundeszenen: In erster Linie ist "Mantrailer" ein Krimi, dafür sorgen schon allein Schnitt und Bildsprache: Das Debüt von Alexander Dierbach war zwar das ARD-Drama "Uns trennt das Leben", aber seine Regieerfahrungen basieren vor allem auf der RTL-Serie "Countdown – Die Jagd beginnt". Bei "Mantrailer" bedient er sich von der Zeitlupe bis zum geteilten Bildschirm des ganzen Registers. Doch auch die Story  (Buch: Frank Wollin, Tobias Rose) ist Krimi pur: Nacheinander fallen mehrere Mitglieder des Berliner SEK Sprengstoffanschlägen zum Opfer. Für den Leiter der Mordkommission, Henning Kracht (Armin Rohde), steht außer Frage, wer hinter den Attentaten steckt: Seit Jahren versucht er, den Unterwelt-Boss Viktor Dohn (Jean-Yves Berteloot) dingfest zu machen. Bei einer Schießerei zwischen dem SEK und Dohns Männern ist ein Jahr zuvor der Sohn des Paten erschossen worden. Kracht ist überzeugt: Dohn will Vergeltung. Finn führt die Beamten aber auf eine ganz andere Spur: Bei dem Einsatz ist eine unbeteiligte Frau durch Querschläger tödlich verletzt worden; womöglich sinnt nicht der Gangster, sondern ein unbescholtener Familienvater auf Vergeltung. Tatsächlich gibt es sogar noch einen dritten Betroffenen; und auf dessen Liste steht auch die Pathologin. Zum fesselnden Finale finden sich alle übrig gebliebenen Beteiligten auf dem Teufelsberg ein, einem würdigen Schauplatz für den Moment der Abrechnung. Und Finns Sprengstoffphobie sorgt selbstredend ebenfalls für einen Höhepunkt.

Armin Rohde ist der mit Abstand populärste Darsteller, wirkt aber etwas unterfordert. Umso stimmiger ist die Beziehung zwischen Frau und Hund. Ein interessanter Typ ist auch der bislang kaum bekannte Matthias Weidenhöfer als deutschtürkischer Kommissar, der im Verlauf des Films ziemlich viel Format gewinnt. Die erwartbare Romanze bleibt die Geschichte allerdings schuldig, denn Cem Deniz ist in festen Händen; der entsprechende Seitenstrang mit seiner Freundin Jale (Sarah Alles) und ihrer konservativen türkischen Familie hätten für die mögliche Serie ein großes komödiantisches Potenzial.

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Dass dennoch Finn der heimliche Star des Films ist, dürfte nicht zuletzt Tiertrainer Marco Heyse zu verdanken sein. Die Momente, in denen das Leben des Hundes bedroht ist, sind die mit Abstand berührendsten Szenen. Auch die Arbeit mit Finn ist sorgfältig und weitgehend authentisch umgesetzt. Zwischendurch wirkt Liane Forestieri allerdings ein wenig dozierend, wenn sie erklären muss, wie das Mantrailing funktioniert. Und dass Finn offenbar Gedanken lesen kann und Nicole einen Hammer bringt, als sie ein Bild aufhängen will, ist der einzige Tribut an Kommissar Rex.