"Brüder und Schwestern, guten Tag", sagte Franziskus. Dieser Platz sei die Welt im Kleinen, ergänzte er mit Blick auf die zahlreichen Pilger aus verschiedensten Ländern. Franziskus rief die Menschen auf, barmherzig zu sein und anderen zu verzeihen. "Ein bisschen Barmherzigkeit verändert die Welt, macht sie weniger kühl und gerechter", sagte der 76-Jährige unter dem Beifall der Menge. "Gott wird nie müde, uns zu verzeihen. Das Problem ist, dass wir müde werden, um Vergebung zu bitten."
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Mit der Wahl seines Namens nach Franz von Assisi wolle er seine spirituelle Verbindung mit Italien stärken, sagte Franziskus. Dort lägen die Wurzeln seiner Familie. Der Papst rezitierte das "Ave Maria" in Latein, betete gemeinsam mit den Menschen auf dem Petersplatz und segnete sie. Immer wieder brandete Beifall auf. Zum Schluss wünschte er einen "schönen Sonntag und guten Appetit".
Einen noch größeren Ansturm dürfte es am Dienstag geben, wenn der neue Papst offiziell in sein Amt eingeführt wird. Hunderttausende Menschen werden erwartet, zahllose Staatsgäste haben sich angekündigt, unter ihnen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner. Jorge Mario Bergoglio war am Mittwochabend von 115 Kardinälen, die am Konklave teilnahmen, überraschend zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden.
"Betet für mich"
Kurz nach dem Angelusgebet setzte Franziskus auch seinen ersten Tweet ab. "Liebe Freunde, ich danke euch von Herzen und bitte euch, weiterhin für mich zu beten. Papst Franziskus", schrieb der Argentinier am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter. Der von seinem Vorgänger Benedikt XVI. ins Leben gerufene Account "@Pontifex" wird damit nun offiziell von Franziskus fortgeführt. Das Profil trägt mittlerweile auch den Namen und das Bild des neuen Papstes. Benedikt hatte den Twitterkanal im Dezember in Betrieb genommen und schnell um die drei Millionen Follower in verschiedenen Sprachen erreicht. Nach seinem Rücktritt war der Account vorübergehend deaktiviert worden.