Weltkirchenrat erwartet von Franziskus Impulse für Ökumene

Foto: epd-bild/Rüdiger Niemz
ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit.
Weltkirchenrat erwartet von Franziskus Impulse für Ökumene
Papst Franziskus hat nach Einschätzung des Generalsekretärs des Weltkirchenrates durch seinen Aufenthalt in Deutschland ein Verständnis für den ökumenischen Dialog gewonnen.
16.03.2013
epd
Jan Dirk Herbermann

"Jeder Theologe, der sich länger in Deutschland aufhält, erlebt das Mit- und Nebeneinander von Katholiken und Protestanten wie kaum in einem anderen Land", sagte Olav Fykse Tveit dem Evangelischen Pressedienst (epd)  in Genf. Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der am Mittwoch zum Papst gewählt wurde, hielt sich 1985 drei Monate als Gast an der Jesuitenhochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main auf. Auch der norwegische Lutheraner Tveit verbrachte in den 90er Jahren einen Studienaufenthalt in Deutschland.

###mehr-artikel###Tveit erhofft sich von Franziskus auch neue Impulse für die ökumenische Bewegung. "Alle christlichen Kirchen haben eine gemeinsame Agenda zur Förderung von Gerechtigkeit und Frieden und der Bekämpfung der Armut. Franziskus hat auf diesen Gebieten schon in seiner Zeit in Lateinamerika viel bewirkt", betonte Tveit. Die bescheidene und herzliche Art des neuen Papstes könne viele Türen öffnen.

Der Generalsekretär des Weltkirchenrates räumte ein, dass Franziskus vor seinem Amtsantritt noch nicht sehr viele Gelegenheiten zum ökumenischen Dialog auf internationaler Ebene hatte. Das werde sich aber schnell ändern. Tveit sagte weiter, er hoffe, das neue Oberhaupt der katholischen Kirche schon bald persönlich für einen Gedankenaustausch treffen zu können. Der Weltkirchenrat umfasst 349 Kirchen mit rund 560 Millionen Gläubigen. Die katholische Kirche mit mehr als einer Milliarde Gläubigen gehört dem Rat nicht an, kooperiert aber mit ihm.