Nach der Erziehung durch Eltern und Schule könnten sie als die "beiden großen gesellschaftlichen Kräfte" Vorbild für Jugendliche sein, sagte Friedrich am Donnerstag bei der Konferenz "Kirche und Sport" in Berlin.
Nach der Erziehung durch Eltern und Schule könnten sie als die "beiden großen gesellschaftlichen Kräfte" Vorbild für Jugendliche sein, sagte Friedrich am Donnerstagabend bei der Konferenz "Kirche und Sport" in Berlin. Vertreter von Kirche, Sportverbänden und aus der Politik diskutieren dabei, welche Bedeutung außerschulische Bildung für Kinder und Jugendliche hat.
Friedrich betonte, dass Wertebildung besonders in dieser Zeit wichtig sei, in der "viele Rattenfänger unterwegs sind, die versuchen, die Seelen junger Menschen für ihre Zwecke zu missbrauchen". Besonders die Kirche könne für gesellschaftliches Engagement ein Vorbild sein, weil sie es in ihren Taten selbst vorlebe.
Schneider: "Wie gehen Menschen mit Siegen und Niederlagen um"
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sagte, für die Kirche gehe es im Sport unter anderem darum, zu verstehen, wie Menschen mit Siegen und Niederlagen umgehen. Außerdem gehe es um Werte wie Fair-Play und die Ermutigung, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Er würdigte zudem das Engagement von Sportverbänden gegen Rechtsextremismus.
Der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, warnte davor, Kinder mit einer Fülle von Aktivitäten und oberflächlichem Wissen zu überfordern. "Wenn das Kind ein Projekt ist und dazu da ist, damit sich Eltern verwirklichen, dann stimmt etwas nicht", sagte er. Er forderte für den Schulbereich ein "intelligentes Curriculum", das sich "von der Fiktion der Vollständigkeit verabschiedet". Zudem betonte der ehemalige Kultusminister von Sachsen-Anhalt, der selbst Lehrer war, die Bedeutung außerschulischer Bildung nicht zu unterschätzen.
Konferenz diskutiert über Verdrängung außerschulischer Bildung durch Ganztagsschule
Der Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Jörg Michael Peters, sagte, dass in der Diskussion um Ganztagsschulen eine Spannung zwischen "verordnetem Lernenmüssen" und der freiwilligen Freizeitgestaltung entstehe. In den Vereinen gebe es tatsächlich die Sorge, Ganztagsschulen könnte außerschulisches Engagement verdrängen, bestätigte die Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Gudrun Doll-Tepper.
Sie plädiere aber dafür, die Flinte nicht ins Korn zu werden, sagte Doll-Tepper. Am Ende könnten durch Kooperationen auch auf beiden Seiten Gewinner stehen, sagte sie. Ähnlich äußerte sich auch der EKD-Bevollmächtigte in Berlin, Prälat Bernhard Felmberg. Die Kirche in Berlin und Brandenburg habe gute Erfahrungen mit Nachmittags-Angeboten in Schulen gemacht, sagte Felmberg.
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) verteidigte die Ganztagsschule und sprach sich für Kooperationen aus. Besonders mit Sportvereinen gebe es in ihrem Bundesland bereits häufig eine Zusammenarbeit.
Bei der Bildungskonferenz "Kirche und Sport" diskutieren die Teilnehmer bis Freitag darüber, wie außerschulische Bildungsorte wie Sportvereine zur Persönlichkeitsbildung von Jugendlichen beitragen und welche Rolle die Kirche dabei spielen kann. Organisiert wird die Tagung von evangelischer und katholischer Kirche sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund.