Präses Latzel verfasst Gebote für Politiker

Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland
EKiR/Dominik Asbach
Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, sorgt sich um die Demokratie und die politische Kultur im laufenden Bundestagswahlkampf.
Keine Fake-News und Diffamation
Präses Latzel verfasst Gebote für Politiker
Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, sorgt sich um die Demokratie und die politische Kultur im laufenden Bundestagswahlkampf. Orientierung kann aus seiner Sicht die Bibel geben. Seine Gedanken dazu fasst er in sieben Geboten zusammen.

"Viele Menschen treibt zurzeit die Sorge um unsere Demokratie um - mich auch", erklärt er in einer Botschaft, die der evangelisch.de-Redaktion vorliegt und am Donnerstag auf Facebook und Instagram veröffentlich werden soll. Während seiner Meinung nach Populisten hetzten und andere Nationen versuchten, Einfluss zu nehmen, biete die Bibel ethische Orientierungen, wie Menschen gut miteinander und mit Gottes Schöpfung umgehen könnten.

Das Gebot "Du sollst Demokratie dauerhaft stärken" stellt der Präses an erster Stelle , denn sie lebe von Werten der Humanität – über den Wahlkampf hinaus. Politiker:innen sollen aber auch nicht diffamieren. "Dein politischer Gegner ist kein Feind, sondern ein Mensch – wie du", erklärt Latzel in einer Pressmitteilung, die evangelisch.de vorliegt. An dritter Stelle steht das Gebot "Du sollst keine Fake News verbreiten", denn Lügen würden das Vertrauen zerstören. "Sie sind es nicht wert. Niemals", fügt der rheinländische Präses hinzu. 

Wichtig sei auch der Umgang mit Fremden, Schwachen und Gegnern - darin zeige sich, wer man wirklich ist, daher sollten Politiker auch das vierte Gebot "Du sollst nicht hetzen, hassen oder spalten." beachten. Dicht gefolgt vom fünftem Gebot "Du sollst dein Wort halten" und dem sechsten Gebot "Du sollst dich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen."

Latzel erinnert in seiner Pressemitteilung die Politiker:innen, dass es um mehr gehe als um uns, daher sind verantwortliche und nachhaltige Entscheidungen wichtig. Im siebten und letzten Gebot fordert der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland politischen Anstand. Die Wahlkämpfer:innen sollen mitmenschlich handeln, sachlich diskutieren, fair streiten und ihr Wort halten.