Tschad: Regierungspartei gewinnt Parlamentswahl

Tschad: Regierungspartei gewinnt Parlamentswahl

Nairobi, N'Djamena (epd). Im Tschad hat die Regierungspartei die Parlamentswahl von Ende Dezember gewonnen. Wie die Nachrichtenplatform "TchadInfos” am Sonntag berichtete, kommt die Partei von Präsident Mahamat Déby laut vorläufigem Ergebnis der Wahlkommission auf 124 von 188 Sitzen. Es war die erste Parlamentswahl seit mehr als zehn Jahren, die Wahlbeteiligung war gering.

Die stärkste Oppositionspartei kam nur auf zwölf Sitze. Einer der wichtigsten Oppositionspolitiker, der ehemalige Premierminister Succès Masra, hatte zum Boykott der Parlamentswahl aufgerufen.

Es war mit einem Sieg für Déby gerechnet worden. Er regierte nach dem Tod seines Vaters 2021 zunächst als vom Militär eingesetzter Interimspräsident, eine Wahl im Mai bestätigte ihn im Amt. Im Dezember ließ er sich den höchsten Militärtitel, Maréchal, verleihen.

Bereits sein Vater Idriss Déby hatte das zentralafrikanische Land mehr als 30 Jahre lang mit harter Hand regiert. Diesen Stil setzt sein Sohn fort, Anfang Mai wurde der Oppositionspolitiker Yaya Dillo von Sicherheitskräften erschossen. Der Politiker war der Cousin und einer der schärfsten Gegner von Mahamat Déby.

Die tschadische Regierung hatte vor wenigen Wochen Frankreich aufgefordert, seine verbleibenden Truppen bis Ende Januar abzuziehen. Ähnlich wie die von Militärs regierten Nachbarländer Mali, Burkina Faso und Niger setzt der Tschad jetzt auf andere militärische Partner wie Russland und die Türkei.