Eschede, Kr. Celle (epd). Erneut haben Hunderte Menschen am Samstag in Eschede bei Celle an einer friedlichen Demonstration gegen einen Treffpunkt von Rechtsextremen in dem Ort teilgenommen. Die Lüneburger Regionalbischöfin Marianne Gorka dankte bei einer Kundgebung den Beteiligten: „Rassismus, Antisemitismus, Homophobie oder andere Formen der Diskriminierung dürfen in unserer Gesellschaft kein Bein auf den Boden kriegen.“ Die Organisatoren und die Polizei zählten rund 240 Teilnehmende.
Seit vielen Jahren feiern Rechtsextreme auf dem Hof Nahtz bei Celle eine „braune Sonnwendfeier“. Gorka betonte, dies sei kein harmloses Brauchtum, sondern ein Netzwerktreffen für die rechtsextreme Szene. Rechtsextremisten stellten die Grundwerte des Zusammenlebens infrage. Darum sei „eine klare und gemeinsame Haltung aller demokratie-liebenden Menschen, Gruppen und Institutionen wichtig“. Die evangelische und die katholische Kirche seien sich einig: „Völkisch-nationale Gesinnungen und menschenverachtende Haltungen und Äußerungen sind mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens in keiner Weise vereinbar.“
Nach der Kundgebung zog der Demonstrationszug in die Nähe des Hofs am Rande von Eschede, den vor einigen Jahren die NPD von ihrem Mitglied Joachim Nahtz gekauft hat. Die Partei hat sich mittlerweile in „Die Heimat“ umbenannt. Initiativen gegen Rechtsextremismus aus der Region demonstrieren seit 2008 immer wieder gegen die Treffen auf dem Hof.