Kirche kritisiert drohendes Aus für Drei-Religionen-Kita

Modellfoto des geplanten Drei-Religionen-Kita-Hauses in Berlin
Stark+Stilb Architekten
Eine christliche, eine jüdische und eine muslimische Kita sollen in Berlin unter einem Dach unterkommen. Geplant sind 135 Betreuungsplätze.
Streichung der Gelder
Kirche kritisiert drohendes Aus für Drei-Religionen-Kita
Kirchenvertreter haben die geplante Streichung der Investitionsmittel des Senats für eine Drei-Religionen-Kita in Berlin kritisiert. Die Nachricht hatte für Wirbel gesorgt. Eine Online-Petition ist gestartet.

Der Berliner Bischof Christian Stäblein und die Konsistorialpräsidentin Viola Vogel hätten in einem Brief an Vertreter des Berliner Abgeordnetenhauses um die Freigabe der Mittel gebeten, teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) auf Anfrage mit. Zudem starteten die Initiatoren des preisgekrönten Projekts eine Online-Petition.

Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist demnach ein Lernort geplant, in dem das Zusammenleben der verschiedenen Religionen von frühester Kindheit an gelebt werden soll. Das Gebäude der Drei-Religionen-Kita für 135 Betreuungsplätze soll auf einem Grundstück der Evangelischen St. Markus-Gemeinde errichtet werden und unter einem Dach eine christliche, eine jüdische und eine muslimische Kita beherbergen.

Die Kosten waren Anfang 2022 mit 6,9 Millionen Euro veranschlagt worden. Der Bau sollte aus dem Kita-Ausbauprogramm des Berliner Senats, Stiftungsgeldern und Mitteln der Trägerorganisationen finanziert werden.

Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die dafür vorgesehenen Investitionsmittel des Senats gestrichen werden sollen. Stäblein und Vogel betonten die "Leuchtturmwirkung" des Projekts, die weit über den unmittelbaren Kiez und den Berliner Raum hinausgehe. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Konflikte.