Ziel sei ein in Jesus Christus begründetes gemeinsames Glaubenszeugnis, sagte Jung am Montag bei der Versammlung der Union Evangelischer Kirchen (UEK) während der Jahrestagung der evangelischen Kirchen in Würzburg. Konfessionelle Engführungen der Kirchen mit unierten, lutherischen und reformierten Traditionen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sollten überwunden werden.
Die Vielfalt der theologischen Traditionen sei kein Mangel. Von Beginn an habe es Vielfalt im christlichen Glauben gegeben, in ihr entfalte sich der Wille des Heiligen Geistes, sagte der UEK-Vorsitzende Jung. Voraussetzung für eine gegenseitige Befruchtung zwischen Unierten, Lutheranern und Reformierten sei das Grundverständnis, dass keine der Konfessionen allein die Wahrheit abbildet.
Die UEK wird innerhalb der EKD von zwölf Landeskirchen gebildet, zu denen mehr als zehn Millionen Christen gehören. Diese überwiegend unierten Kirchen gingen aus dem Zusammenschluss reformierter und lutherischer Kirchen im 19. Jahrhundert in Preußen und anderen deutschen Ländern hervor.
Die UEK hatte zu ihren Beratungen die leitende Geistliche der US-amerikanischen United Church of Christ (UCC), Karen Georgia A. Thompson, eingeladen. Sie sagte, ihre Kirche stehe für eine progressive religiöse Stimme in den USA. Thompson äußerte nach der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Besorgnis um die Rechte von Einwanderern sowie ethnischen und religiösen Minderheiten. Besondere Sorge mache ihr zudem der Einfluss rechtskonservativ ausgerichtete Christen auf die Politik.
Parallel zum Treffen der Unierten beriet am Montagvormittag die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Am Montagnachmittag wollte die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ihre Beratungen zum Thema Missbrauch fortsetzen. Erwartet wurden die Vorstellung eines Maßnahmenplans sowie eine Rede von Betroffenenvertretern vor den mehr als 120 Delegierten.