Kramer begrüßt Schweizer Ukraine-Friedenskonferenz

 Orichiw: Trümmer eines Hauses
Ukrinform/dpa
In Orikhiv in der Region Saporischschja, im Südosten der Ukraine, liegt am 10.06.2024 ein weiteres Haus in Trümmern.
EKD-Friedensbeauftragter
Kramer begrüßt Schweizer Ukraine-Friedenskonferenz
Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, hat die anstehende Friedenskonferenz für die Ukraine in der Schweiz begrüßt. "Alles, was dazu beitragen kann, dass dieser schreckliche Krieg beendet wird, braucht unsere Unterstützung und ist wichtig und gut", erklärte der EKD-Friedensbeauftragte am Mittwoch.

Die Konferenz, zu der 160 internationale Delegationen erwartet werden, findet am Wochenende statt und soll laut Schweizer Außenministerium eine Plattform für den Dialog über Wege zu einem gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine auf der Grundlage des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen sein.

Auf dieser Basis soll laut Schweiz ein gemeinsamer Fahrplan für die Einbindung beider Kriegsparteien in den künftigen Friedensprozess festgelegt werden. Die Schweiz hat Russland nicht zu der Konferenz eingeladen. "Es ist klar, dass dies keine Konferenz ist, wo die Kriegsgegner miteinander verhandeln, aber es ist eine Möglichkeit, Wege aus dem Krieg zu finden", erklärte Kramer, der auch Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ist.

Er bedauere, dass wichtige Akteure wie China nicht an der Konferenz teilnähmen. Es wäre gut, wenn Staaten, die zu einem Frieden in der Ukraine beitragen können, auch in der Schweiz mit dabei wären. "Und da spielt China eine sehr wichtige Rolle."

EKD-Friedensbeauftragter Friedrich Kramer

Nach Ansicht des EKD-Friedensbeauftragten darf das Leid der Zivilbevölkerung in der Ukraine nicht aus dem Blick geraten. Es seien die Frauen und Kinder, Alte und Kranke, die unter den Folgen des Krieges litten, erklärte er. Viele Kinder würden ohne Eltern und ohne Zuhause aufwachsen. Frauen hätten ihre Männer oder Söhne an der Front verloren oder würden täglich um sie bangen, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen seien oft Ziele von russischen Angriffen. "Hier sind wir weiterhin zur Hilfe aufgerufen, wir dürfen unsere Augen nicht vor dem Leid der Zivilbevölkerung verschließen."