Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Detlev Bucks Verfilmung "Die Vermessung der Welt" sowie "Verdingbub" - ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte.

Die Vermessung der Welt (Deutschland/Österreich 2012)

Nach dem Bestsellerroman von Daniel Kehlmann: die Lebensgeschichten zweier Wissenschaftler. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Gauß entwickelt sich zu einem frühgenialen Mathematiker. Humboldt, Sproß einer wohlhabenden Familie mit guten Beziehungen zum preußischen Königshaus, flieht früh vor der Enge seiner Familie in die Naturwissenschaft, der er auch mit so manchem Selbstversuch (im Film: ein elektrischer Aal) nachging. Breiten Raum nimmt Humboldts Expedition nach Amerika (1799-1804) ein. Detlev Buck hat in 3D einen historischen Bilderbogen gedreht, dessen Tableaus zwischen Eindringlichkeit und Klamotte schwanken. Florian David Fitz beeindruckt als Gauß.

Regie: Detlev Buck. Buch: Detlev Buck, Daniel Kehlmann. Mit: Albrecht Schuch, Florian David Fitz, Vicky Krieps, David Kross. Länge: 119 Min. FSK: ab 12

Verdingbub (Schweiz 2011)

Ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte: Verdingkinder. Zwischen 1800 und 1950 wurden Waisen- und Scheidungskinder von den Behörden auf Höfen zu Ersatzeltern gegeben, die sie vor allem als billige Arbeitskräfte nutzten. Markus Imbode erzählt eine Geschichte von Misshandlung, Demütigung und Tod. Das Waisenkind Max (Max Hubacher) wird an der Bauernfamilie Bösiger (Stefan Kurt, Katja Riemann) verdingt und als Arbeitstier behandelt. Das einzige, was seinen Überlebenswillen erhält, ist die Freundschaft zu Berteli, die vom Bösiger-Sohn vergewaltigt wird. Ihm bleibt nur die Liebe zur Musik und der Traum von Argentinien, um die Brutalität des Alltags zu vergessen. Ein für die Schweiz wichtiger Film, manchmal allzu eindeutig erzählt.

Regie: Markus Imboden. Buch: Plinio Bachmann, Jasmine Hoch. Mit: Stefan Kurt, Katja Riemann, Max Hubacher, Lisa Brand, Maximilian Simonischek. Länge: 103 Min. FSK: ab 12 Jahre

Die Hochzeit unserer dicksten Freundin (USA 2012)

Das Regiedebüt von Leslye Headland basiert auf ihrem eigenen Theaterstück und lief auf dem Sundance Film Festival 2012. Im Mittelpunkt einer Brautjungfern-Komödie stehen ein zerrissenes Brautkleid und eine ruinierte Junggesellinnenparty. Nach einem sturen Abend unter dem Motto Sex, Drugs & Rock'n'roll haben die Brautjungfern Regan (Kirsten Dunst), Gena (Lizzy Caplan) und Katie (Isla Fisher) nur eine Nacht Zeit, um mit letzten Kräften ein Ersatzkleid für die  Hochzeit ihrer dicksten Freundin Becky (Rebel Wilson) zu besorgen. Eine Frauenkomödie, die weder theatralisch-hysterische Gefühlsausbrüche noch klischeehafte Rollenfächer ausspart.

Regie und Buch: Leslye Headland. Mit: Kirsten Dunst, Lizzy Caplan, Isla Fisher, Rebel Wilson, Adam Scott. Länge: 87 Min. FSK: ab 12 Jahre

Robot und Frank (USA 2012)

Als Hunter (James Marsden) für seinen vergesslich werdenden Vater Frank (Frank Langella) einen Pflege-Roboter einstellt, gerät Franks Alltag durcheinander. Der einmal berühmteste Juwelendieb Amerikas ist genervt und möchte sich nicht von einer "Maschine" bemuttern lassen. Mit der Zeit entwickelt sich jedoch eine außergewöhnliche Freundschaft, und so dauert es nicht lange, bis Franks elektronischer Helfer zum Komplizen bei seiner größten Leidenschaft wird, dem Stehlen. Der Debütspielfilm des amerikanischen Regisseurs Jake Schreier spielt in einer realistischen und zurückhaltenden Vision der Zukunft, in der die Grenzen, die Menschen von Robotern trennen, verwischt sind.

Regie: Jake Schreier. Buch: Christopher D. Ford. Mit: Frank Langella, James Marsden, Susan Sarandon, Liv Tyler, Peter Sarsgaard. Länge: 89 Min. FSK: ohne