Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) dem Portal evangelisch.de mitteilte, steht das Schicksal und mutige Engagement von Narges Mohammadi "symbolisch für viele Frauen im Iran, deren Menschenrechte unterdrückt werden und die dies nicht einfach hinnehmen wollen". Die Frauen im Iran fordern die gleichen Rechte wie die Männer in der Gesellschaft, wollen mitreden, gehört werden und setzen sich friedlich für Selbstbestimmung ein, hieß es weiter.
Narges Mohammadi ist stellvertretende Vorsitzende des iranischen Zentrums für die Verteidigung der Menschenrechte (Defenders of Human Rights Center). Die 51-Jährige setze sich seit Jahren selbstlos und mit größtem Mut selbst aus dem Gefängnis heraus für die unter Folter und Willkür leidenden Menschen um sie herum ein. "Ihre Entschiedenheit und ihr Wille sind uns ein großes Vorbild, die Entscheidung, ihr den Frieden-Nobelpreis zu verleihen, ist daher folgerichtig und gibt den hunderttausenden unterdrückten Frauen des Iran Hoffnung", sagt Valerio Krüger von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt.
Narges Mohammadi sitzt derzeit eine langjährige Haftstrafe ab, die immer wieder unter fadenscheinigen Gründen von der iranischen Willkürjustiz verlängert wird. Werden alle Strafen umgesetzt, müsste sie insgesamt mehr als 30 Jahre im Gefängnis bleiben und Dutzende Stockhiebe erhalten. Zuletzt ist von Mohammadi ein Buch über Isolationshaft, der sogenannten "weißen Folter" erschienen. Darin hat sie mitgefangene Frauen über die Haftbedingungen befragt. Mohammadi wird von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen unterstützt für ihr gewaltloses Engagement für Frauen- und Menschenrechte. Immer wieder gelingt es Mohammadi Briefe aus dem Gefängnis zu schmuggeln, in denen sie das iranische Regime und dessen Umgang mit Oppositionellen kritisiert. Sie kennt die Isolationshaft aus eigener Erfahrung. Ihre Berichte, in denen sie die systematische Folter an Frauen in iranischen Gefängnissen aufdeckte, gingen durch die Medien.